Ich kann nicht behaupten, dass mich Guy Ritchies 2009 in die Kinos gelangter Sherlock Holmes - Film seinerzeit besonders beeindruckt hätte. A Game of Shadows (2011) habe ich mir dann gar nicht mehr angeschaut.
Wie ich hier schon einmal erklärt habe, würde ich mich zwar nicht als einen waschechten Sherlockianer bezeichnen, habe aber doch verdammt viel für Arthur Conan Doyles Meisterdetektiv übrig. Was nicht ausschließt, dass ich einen unorthodoxen Umgang mit der Figur durchaus zu schätzen wüsste. So liebe ich z.B. Herbert Ross' Seven-Percent-Solution {den mit Sigmund Freud [1976]} und Thorn Eberhardts Without a Clue {den mit Watson als Genie und Holmes als verkrachtem Schauspieler [1988]}. Und auch an Billy Wilders' The Private Life of Sherlock Holmes (1970) und Barry Levinsons Young Sherlock Holmes (1985) habe ich zumindest einige durchaus erfreuliche Erinnerungen.
Was mich an Ritchies Flick gestört hat, war darum weniger die mangelnde Treue gegenüber der literarischen Vorlage, als vielmehr der Umstand, dass der Streifen so sklavisch dem Schema des zeitgenössischen Action-Blockbusters folgt. Auch frage ich mich, warum für einige Leute ein "viktorianisches" Abenteuer inzwischen scheinbar automatisch ein paar Steampunk-Elemente enthalten muss. Außerdem: Warum muss Bösewicht Blackwood gleich die Weltherrschaft anstreben, wie jeder dahergelaufene Superschurke der letzten fünfzig Jahre? Selbst Doyles "Napoleon des Verbrechens", Professor Moriarty, hatte bescheidenere Ambitionen.
Eine gute Seite freilich besitzt Ritchies Sherlock Holmes. Und um diese zu beschreiben, übergebe ich das Wort dem Meister des deduktiven Denkens persönlich, der uns auf mystische Weise seine Ansicht über den Film durch den Mund von Joe Nickell – Skeptiker und Monsterjäger extraordinaire – übermittelt hat:
Wie ich hier schon einmal erklärt habe, würde ich mich zwar nicht als einen waschechten Sherlockianer bezeichnen, habe aber doch verdammt viel für Arthur Conan Doyles Meisterdetektiv übrig. Was nicht ausschließt, dass ich einen unorthodoxen Umgang mit der Figur durchaus zu schätzen wüsste. So liebe ich z.B. Herbert Ross' Seven-Percent-Solution {den mit Sigmund Freud [1976]} und Thorn Eberhardts Without a Clue {den mit Watson als Genie und Holmes als verkrachtem Schauspieler [1988]}. Und auch an Billy Wilders' The Private Life of Sherlock Holmes (1970) und Barry Levinsons Young Sherlock Holmes (1985) habe ich zumindest einige durchaus erfreuliche Erinnerungen.
Was mich an Ritchies Flick gestört hat, war darum weniger die mangelnde Treue gegenüber der literarischen Vorlage, als vielmehr der Umstand, dass der Streifen so sklavisch dem Schema des zeitgenössischen Action-Blockbusters folgt. Auch frage ich mich, warum für einige Leute ein "viktorianisches" Abenteuer inzwischen scheinbar automatisch ein paar Steampunk-Elemente enthalten muss. Außerdem: Warum muss Bösewicht Blackwood gleich die Weltherrschaft anstreben, wie jeder dahergelaufene Superschurke der letzten fünfzig Jahre? Selbst Doyles "Napoleon des Verbrechens", Professor Moriarty, hatte bescheidenere Ambitionen.
Eine gute Seite freilich besitzt Ritchies Sherlock Holmes. Und um diese zu beschreiben, übergebe ich das Wort dem Meister des deduktiven Denkens persönlich, der uns auf mystische Weise seine Ansicht über den Film durch den Mund von Joe Nickell – Skeptiker und Monsterjäger extraordinaire – übermittelt hat:
For me, one of the most rewarding aspects of the whole affair was its portrayal of the paranormal – to use another modern word, Watson. As you’ve been kind enough to chronicle, in several of my cases – involving that hell-hound of the Baskervilles, for example, and "The Adventure of the Devil’s Foot" – I have had the persona not only of consulting detective but of paranormal investigator as well. But I have always been an advocate of naturalism, and so I announced (in that tale you titled, "The Adventure of the Sussex Vampire"), "This agency stands flat-footed upon the ground, and there it must remain. The world is big enough for us. No ghosts need apply." I continue to hold that view. Now, it seemed there were supernatural powers exhibited in the movie at hand, but in the end they were all revealed – just as I might have done – as so many "conjuring tricks."
Es ist wirklich schön, einmal wieder den wissenschaftlich geschulten Intellekt über Aberglauben und Mystizismus triumphieren zu sehen. In aktuellen Filmen oder TV-Produktionen kommt das ja nicht unbedingt besonders häufig vor.
Dass der gute Holmes bei Ritchie mehr als einmal die Fäuste schwingt und seine Gegner statt mit logischen Argumenten mit gezielten Fausthieben außer Gefecht setzt, ist verschiedentlich zu einer der größten Sünden des Filmes erklärt worden. Und natürlich gehören sowohl das massierte Auftreten solcher Kämpfe als auch die Art, in der sie dargestellt werden, zu dem auch von mir kritisierten Action-Blockbuster-Rezept, dem Drehbuchschreiber und Regisseur gefolgt sind. Allerdings wusste auch Arthur Conan Doyles Holmes im Falle eines Falles sehr erfolgreich seine Fäuste einzusetzen. So z.B. gegenüber dem höchst unangenehmen Mr. Woodley in The Adventure of the Solitary Cyclist:
We had got as far as this, when who should walk in but the gentleman himself, who had been drinking his beer in the tap-room and had heard the whole conversation. Who was I? What did I want? What did I mean by asking questions? He had a fine flow of language, and his adjectives were very vigorous. He ended a string of abuse by a vicious backhander, which I failed to entirely avoid. The next few minutes were delicious. It was a straight left against a slogging ruffian. I emerged as you see me. Mr. Woodley went home in a cart. So ended my country trip, and it must be confessed that, however enjoyable, my day on the Surrey border has not been much more profitable than your own.
Der Ausschnitt stammt aus der Granada Television - Serie The Adventures of Sherlock Holmes mit dem großen Jeremy Brett. Bis heute die wohl genialste filmische Adaption von Arthur Conan Doyles Stories.
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