Nachdem ich mich letzten Freitag darüber aufgeregt habe, wie der gerade gestartete Film The Raven mit der Person und dem Werk von Edgar Allan Poe umzuspringen scheint, dachte ich mir, es wäre nur angebracht, darauf hinzuweisen, dass es auch ein äußerst gelungenes Beispiel dafür gibt, wie man das Leben und den Horror des Meisters des Makabren miteinander verknüpfen kann. Ich spreche von Stuart Gordons Adaption von Poes klassischer Story The Black Cat. Die Bekanntschaft mit diesem kleinen filmischen Juwel verdanke ich dem wunderbaren Mr. Jim Moon und seinem Podcast Hypnobobs. Schauen wir doch mal in den Trailer:
The Black Cat ist Teil der zweiten Staffel von Masters of Horror (2006/07), einer von Mick Garris ins Leben gerufenen TV-Serie, zu der eine Reihe bekannter Genre-Regisseure wie Dario Argento, Wes Craven und John Carpenter jeweils einstündige Filme beisteuerten.
Stuart Gordon dürfte wohl am bekanntesten für seine Lovecraft-Adaptionen (Re-Animator, From Beyond, Castle Freak, Dagon) sein, und bei seinem Beitrag zur ersten Staffel von Masters of Horror hatte er mit Dreams in the Witch-House einmal mehr auf das Werk des Gentlemans von Providence zurückgegriffen. Mit The Black Cat betrat er dann nicht nur thematisch, sondern auch stilistisch Neuland, und es zeigte sich, dass er eine Geschichte auch auf zurückhaltende und einfühlsame Weise zu erzählen vermag. Indem er Poe zum Protagonisten seiner eigenen Story macht, gelingt es Gordon, Elemente aus dem realen Leben des Dichters – Armut, Alkoholismus, die zu einem tragischen Ende verurteilte Ehe mit seiner Cousine Virginia – auf intelligente Weise mit dem übernatürlichen Grauen der schwarzen Katze zu verschmelzen. Jeffrey Combs und Elyse Levesque brillieren in den Rollen von Edgar und Virginia.
Alle Liebhaberinnen und Liebhaber Edgar Allan Poes sollten versuchen, dieses feine kleine Filmchen in die Finger zu bekommen.
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