Erinnert sich noch jemand an Red Dawn (Die rote Flut)? Der 1984 in die Kinos gelangte Film des rechten Exzentrikers und Conan-Regisseurs John Milius war das vielleicht groteskeste cinematographische Produkt von Ronald Reagans Zweitem Kalten Krieg. Er erzählt wie eine Gruppe amerikanischer Teenager (u.a. Patrick Swayze) einen Guerillakrieg gegen das sowjetisch-kubanische Besatzungsregime startet, welches zu Beginn des 3. Weltkriegs große Teile der Vereinigten Staaten kontrolliert ... Ja, der Film ist wirklich genauso bescheuert, wie diese Kurzversion des Plots klingt.
Als ich erfuhr, dass Metro Goldyn Mayer ein Remake des Streifens hat produzieren lassen, dachte ich zuerst, bei dieser Nachricht handele es sich um einen Witz. Selbst als ich dann den Trailer zu sehen bekam, schien mir die Möglichkeit, einen aufwendig gemachten Fake vor Augen zu haben, im ersten Moment nicht gar zu abwegig.
Doch nein, das ist kein Witz. Im Dezember dieses Jahres wird auf Kinoleinwänden in aller Welt zu sehen sein, wie die Nordkoreaner eine Invasion der USA starten, und einige aufrechte patriotische Teenies den bösen Asiaten anschließend Saures geben. Tut mir leid, aber ich komm aus dem Lachen gar nicht mehr raus ... NORDKOREA?!? Ursprünglich sollten die Invasoren natürlich Chinesen sein, aber dann realisierte irgendein kluger kapitalistischer Kopf bei MGM, dass die Volksrepublik inzwischen einen lukrativen Markt für Hollywoods Produkte darstellt, und man besserte noch mal nach. Und verwandelte Red Dawn damit endgültig in den vielleicht absurdesten Kriegsfilm aller Zeiten.
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