Mitte der 80er Jahre schufen Will Shetterly und Vince Stone einen eigenwilligen Mix aus Superheldencomic und Alternativer Historie: Captain Confederacy. Der erste Band – The Nature of the Hero – erschien bei SteelDragon Press, der zweite – Hero Worship – in Marvels Epic Division.
Wie man sich bei diesem Titel denken kann, rief der Comic seinerzeit mächtige Kontroversen hervor. Vereinzelt tut er dies wohl auch heute noch, zumal er – anders als in linken Kreisen oft üblich – die Kultur des amerikanischen Südens nicht auf Rassismus reduziert. In leicht überarbeiteter Form hat Shetterly beide Bände, sowie die nie fertiggestellte Story Yankee UFO, vor einigen Jahren ins Netz gestellt.
Der Comic spielt in einer Welt, in der den Konföderierten die Sezession gelungen ist. Das Gebiet der Vereinigten Staaten ist zerfallen in die Union im Norden, die Konföderation (CSA) im Süden und einige unabhängige Kleinstaaten wie Louisiana, Texas, Kalifornien, den Mormonenstaat Deseret und den Indianerstaat Great Spirit. Die Sklaverei wurde im Süden zwar abgeschafft, doch Farbige sind nach wie vor Menschen zweiter Klasse und besitzen keine Bürgerrechte. Letzteres ändert sich zwischen Band 1 und 2.
Als das konföderierte Militär ein Serum entwickelt, das Superkräfte verleihen soll, wird dieses zuerst an dem Schwarzen Aaron Jackson getestet. Nachdem der Menschenversuch erfolgreich verlaufen ist, wird das 'Project Hero' gestartet. Zu Propagandazwecken und um eine nationale Identifikationsfigur zu schaffen, wird der mittelmäßige Schauspieler Jeremy Gray in den Superhelden Captain Confederacy verwandelt. Ihm zur Seite stellt man die Nichte der Präsidentin Roxanne Huxley als Miss Dixie. Gemeinsam bekämpfen sie TV-gerecht 'Neger'-Agitatoren und Yankeespione. Jackson und die gleichfalls farbige Kate Williams werden als die schwarzen Superbösewichter aufgebaut. Alles läuft solange ganz im Sinne der Regierung, bis nicht nur Aaron und Kate, sondern auch Jeremy ihre Rollen in diesem Propagandabluff zu hinterfragen beginnen.
In Hero Worship hat dann Kate die Rolle des Captain Confederacy übernommen, was sie zur ersten farbigen Superheldin machte, die in einem der großen Comicverlage eine eigene (wenn auch äußerst kurzlebige) Reihe erhielt.
Was auf den ersten Blick wie eine simple Parodie auf Captain America daherkommt, erweist sich bei genauerem Hinsehen als sehr viel interessanter. Allerdings besitzt der optisch ansehnlichere zweite Band nicht mehr dieselbe inhaltliche Qualität wie sein Vorgänger. Zwar bin ich nach wie vor der Meinung, dass das Superheldengenre von Natur aus der Behandlung komplexer menschlicher und gesellschaftlicher Themen enge Grenzen setzt; und auch Captain Confederacy hat mich in dieser Hinsicht nicht wirklich vom Gegenteil überzeugen können. Aber er hat mir doch gezeigt, dass man mit der nötigen kritischen Herangehensweise auch in den engen Grenzen des Genres eine Menge erreichen kann. Besonders beeindruckend fand ich z.B. die Sequenz in The Nature of the Hero, in der die Rassistin Roxanne durch ihre erwachenden telepathischen Fähigkeiten plötzlich gewzungen wird, die Welt durch die Augen der Unterdrückten zu sehen, oder die Gedanken einer Frau zu lesen, ohne dabei sagen zu können, welche Hautfarbe diese besitzt.
Wie man sich bei diesem Titel denken kann, rief der Comic seinerzeit mächtige Kontroversen hervor. Vereinzelt tut er dies wohl auch heute noch, zumal er – anders als in linken Kreisen oft üblich – die Kultur des amerikanischen Südens nicht auf Rassismus reduziert. In leicht überarbeiteter Form hat Shetterly beide Bände, sowie die nie fertiggestellte Story Yankee UFO, vor einigen Jahren ins Netz gestellt.
Der Comic spielt in einer Welt, in der den Konföderierten die Sezession gelungen ist. Das Gebiet der Vereinigten Staaten ist zerfallen in die Union im Norden, die Konföderation (CSA) im Süden und einige unabhängige Kleinstaaten wie Louisiana, Texas, Kalifornien, den Mormonenstaat Deseret und den Indianerstaat Great Spirit. Die Sklaverei wurde im Süden zwar abgeschafft, doch Farbige sind nach wie vor Menschen zweiter Klasse und besitzen keine Bürgerrechte. Letzteres ändert sich zwischen Band 1 und 2.
Als das konföderierte Militär ein Serum entwickelt, das Superkräfte verleihen soll, wird dieses zuerst an dem Schwarzen Aaron Jackson getestet. Nachdem der Menschenversuch erfolgreich verlaufen ist, wird das 'Project Hero' gestartet. Zu Propagandazwecken und um eine nationale Identifikationsfigur zu schaffen, wird der mittelmäßige Schauspieler Jeremy Gray in den Superhelden Captain Confederacy verwandelt. Ihm zur Seite stellt man die Nichte der Präsidentin Roxanne Huxley als Miss Dixie. Gemeinsam bekämpfen sie TV-gerecht 'Neger'-Agitatoren und Yankeespione. Jackson und die gleichfalls farbige Kate Williams werden als die schwarzen Superbösewichter aufgebaut. Alles läuft solange ganz im Sinne der Regierung, bis nicht nur Aaron und Kate, sondern auch Jeremy ihre Rollen in diesem Propagandabluff zu hinterfragen beginnen.
In Hero Worship hat dann Kate die Rolle des Captain Confederacy übernommen, was sie zur ersten farbigen Superheldin machte, die in einem der großen Comicverlage eine eigene (wenn auch äußerst kurzlebige) Reihe erhielt.
Was auf den ersten Blick wie eine simple Parodie auf Captain America daherkommt, erweist sich bei genauerem Hinsehen als sehr viel interessanter. Allerdings besitzt der optisch ansehnlichere zweite Band nicht mehr dieselbe inhaltliche Qualität wie sein Vorgänger. Zwar bin ich nach wie vor der Meinung, dass das Superheldengenre von Natur aus der Behandlung komplexer menschlicher und gesellschaftlicher Themen enge Grenzen setzt; und auch Captain Confederacy hat mich in dieser Hinsicht nicht wirklich vom Gegenteil überzeugen können. Aber er hat mir doch gezeigt, dass man mit der nötigen kritischen Herangehensweise auch in den engen Grenzen des Genres eine Menge erreichen kann. Besonders beeindruckend fand ich z.B. die Sequenz in The Nature of the Hero, in der die Rassistin Roxanne durch ihre erwachenden telepathischen Fähigkeiten plötzlich gewzungen wird, die Welt durch die Augen der Unterdrückten zu sehen, oder die Gedanken einer Frau zu lesen, ohne dabei sagen zu können, welche Hautfarbe diese besitzt.
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