Vor gut einem Monat habe ich an dieser Stelle meiner Vorfreude darüber Ausdruck verliehen, dass BBC4 - Radio in diesem Dezember eine Hörspieladaption von Terry Pratchetts & Neil Gaimans grandiosem Roman Good Omens in den Äther schicken wird.
{Inzwischen haben mich ein Leser und eine Leserin dieses Blogs freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, wie auch ich als eher unerfahrener deutscher Cybernaut in den Genuss dieser Sendung kommen kann. Dafür noch einmal vielen Dank!}
Nun habe ich erfahren, dass uns Phantastik-Freunden und -Freundinnen bereits zuvor ein weiteres {potentiell} wunderbares Geschenk von BBC4 gemacht werden wird. Bereits im November werden wir uns an einer Hörspielfassung von The Once and Future King erfreuen können. Wenn ich mich recht entsinne, nicht die erste Radio-Adaption von T.H. Whites klassischer Bearbeitung der Artusgeschichte. Aber um ehrlich zu sein: Kann es zu viele davon geben?
The Once and Future King ist zwar nicht mein absoluter Favorit unter den modernen Aneingnungen des Artusstoffes. Da würde ich persönlich die Krone Naomi Mitchisons To the Chapel Perilous verleihen. Dennoch gehört Whites Romantrilogietetralogie, die einen ebenso liebevollen wie spielerisch-ironischen Umgang mit mittelalterlicher Dichtung & Kultur mit einer {auch heute noch sehr zeitgemäßen} Auseinandersetzung mit dem Problem politischer Macht verbindet {und dabei sehr deutlich Totalitarismus, Nationalismus und Militarismus jedweder Couleur verdammt}, meiner Meinung nach zu den ganz großen Klassikern der Fantasyliteratur. Alles, was dazu beitragen kann, dass sich eine neue Generation mit diesen Büchern auseinandersetzt, genießt allein schon deshalb meine rückhaltlose Unterstützung.
Zusatz:
Ich habe das noch einmal nachgeprüft. Offenbar existieren sogar bereits zwei ältere BCC-Hörspieladaptionen von The Sword in the Stone, dem ersten Teil von The Once and Future King. Die ältere von ihnen (1939) enthält Musik von Benjamin Britten, in der jüngeren (1982) wird die Rolle des Merlin vom großen Michael Hordern gesprochen, Freundinnen & Freunden des phantastischen Films möglicherweise am ehesten als Prof. James Parkin aus Jonathan Millers grandioser Adaption von M.R. James Oh, Whistle and I'll Come To You, My Lad bekannt. Eine Radiobearbeitung aller vier Teile scheint es jedoch noch nicht zu geben. Dafür kann ich mich daran erinnern, einmal eine Hörspielfassung von Tankred Dorsts Merlin oder Das wüste Land im Radio gehört zu haben, und dieses Theaterstück ist ja ursprünglich aus dem Versuch erwachsen, eine Bühnenfassung von The Once and Future King / Der König auf Camelot zu kreieren.
Zusatz:
Ich habe das noch einmal nachgeprüft. Offenbar existieren sogar bereits zwei ältere BCC-Hörspieladaptionen von The Sword in the Stone, dem ersten Teil von The Once and Future King. Die ältere von ihnen (1939) enthält Musik von Benjamin Britten, in der jüngeren (1982) wird die Rolle des Merlin vom großen Michael Hordern gesprochen, Freundinnen & Freunden des phantastischen Films möglicherweise am ehesten als Prof. James Parkin aus Jonathan Millers grandioser Adaption von M.R. James Oh, Whistle and I'll Come To You, My Lad bekannt. Eine Radiobearbeitung aller vier Teile scheint es jedoch noch nicht zu geben. Dafür kann ich mich daran erinnern, einmal eine Hörspielfassung von Tankred Dorsts Merlin oder Das wüste Land im Radio gehört zu haben, und dieses Theaterstück ist ja ursprünglich aus dem Versuch erwachsen, eine Bühnenfassung von The Once and Future King / Der König auf Camelot zu kreieren.
Was für eine schöne Überraschung: noch ein Fan von "The Once and Future King"! :-) Und vielen Dank für den Hinweis auf Naomi Mitchisons Buch, von dem ich noch nicht gehört hatte. Ist es auf Deutsch "König Artus lässt schön grüßen"? Überhaupt scheint Mitchison eine Entdeckung für mich zu werden, habe eben ihre interessante Biografie überflogen!
AntwortenLöschenDer deutsche Titel klingt leider etwas lächerlich, aber ja, das ist "To the Chapel Perilous". In Naomi Mitchisons Gesamtwerk bin ich nicht so belesen, empfehlen kann ich aber auf jedenfall "Kornkönig und Frühlingsbraut", "Memoiren einer Raumfahrerin" und "Eine kurze Reise durch die Zeit" ("Travel Light"). Über das letzte Buch habe ich hier auch schon einmal was geschrieben: http://katzenklaue.blogspot.com/2012/10/reise-mit-leichtem-gepack.html
AntwortenLöschenDanke, Raskolnik, für die weiterführenden Tipps! Die kommen auf den Weihnachts-Wunschzettel. Auch der frühere Artikel zu "Travel Light" ist sehr interessant. Ich revanchiere mich mit zwei Buchtiteln, die mir sehr gefallen haben: "Orkneys Söhne" von Anja Thieme (ebenfalls Artus-Sage) und "Die Nebel des Morgens" von Viola Alvarez, die die Nibelungen-Sage neu aufrollt.
AntwortenLöschenVielen Dank für die Tips, Anne. Vor allem Viola Alvarez könnte mich interessieren. Meine Kenntnis interessanter neuzeitlicher Bearbeitungen des Nibelungenstoffes hört mehr oder weniger bei Hebbel, Wagner & Fritz Lang auf. {Nicht ganz, aber beinah.}. Da ich die "Originale" {sprich das Nibelungenlied, die entsprechenden Lieder aus der Edda und die Völsungasaga} wirklich sehr liebe, bin ich naturgemäß an jeder lesenswerten modernen Wiederaufnahme des Stoffes interessiert.
AntwortenLöschenHier meldet sich noch ein dritter Fan vom KING.
AntwortenLöschenWhite ist ein Autor, dessen warmherzige Verschrobenheit ich sehr schätze. Meine Lieblingsbücher von ihm sind die vier Bände von DER KÖNIG AUF CAMELOT und die herrliche GULLIVER-Pastiche SCHLOSS MALPLAQUET, ODER: LILLIPUT IM EXIL. Zu letzterem gibt es auch noch die Lesenotiz in mei'm Blog:
http://frankboehmert.blogspot.de/2012/01/gelesen-th-white-schloss-malplaquet.html
Wobei ich allerdings noch keines seiner Werke ein zweites Mal gelesen habe, weil ich ihn erst 2011 für mich entdeckt habe.
Sei willkommen an unser kleinen Tafelrunde!
Löschen"Schloss Malplaquet" sollte ich wohl wirklich mal lesen. Klingt auf jedenfall interessant & charmant. Vielen Dank auch für den Link. Ach ja: Hast du inzwischen mal nachgeforscht, ob es eine Biographie von T.H. White gibt?
Es gibt eine Biografie von Sylvia Townshend Warner (1967) und einige autobiografische Schriften, zum Beispiel IN SEARCH OF HISTORY: A PERSONAL ADVENTURE (posthum 1978). Besorgt habe ich mir beide Titel noch nicht. Letzterer interessiert mich am meisten.
LöschenOh, Korrektur, weil ich gerade noch mal nachgeschaut habe: Die Autobiografie stammt von dem Journalisten Theodore H. White und hat nichts mit unserem geschätzten verschrobenen Romancier zu tun!
LöschenDie Warner-Bio von 1967 stimmt aber.
Merci, Frank. Ich glaube, nach dem Buch sollte ich mich mal umschauen.
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