Wie vor einer Woche unverbindlich angekündigt, nun also ein weiteres phantastisches Poem. Diesmal aus der Feder des Meisters der marmorgleichen Verse – Stefan George; entstammend seinem wunderbar dekadenten Frühwerk Algabal:
Mein garten bedarf nicht luft und nicht wärme -
Der garten den ich mir selber erbaut
Und seiner vögel leblose schwärme
Haben noch nie einen frühling geschaut.
Von kohle die stämme - von kohle die äste
Und düstere felder am düsteren rain -
Der früchte nimmer gebrochene läste
Glänzen wie lava im pinien-hain.
Ein grauer schein aus verborgener höhle
Verrät nicht wann morgen wann abend naht
Und staubige dünste der mandel-öle
Schweben auf beeten und anger und saat.
Wie zeug ich dich aber im heiligtume
-- So fragt ich wenn ich es sinnend durchmass
In kühnen gespinsten der sorge vergass --
Dunkle grosse schwarze blume?
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