"Außerdem studierte er abstruse Bücher, die aus chaldäischen Bibliotheken
gestohlen worden waren, wenn Fafhrd auch aus langer Erfahrung wusste,
dass der Mausling selten über das Vorwort hinauskaum (obwohl er oft die
letzten Kapitel aufrollte und neugierig hineinschaute und beißende Kritik
äußerte)."

Fritz Leiber, Das Spiel des Adepten


Donnerstag, 12. Dezember 2013

"Down, down to Goblin Town"

Derweil viele meiner Mitphantasten die Kinos stürmen, um sich den zweiten Teil von Peter Jacksons Hobbit anzuschauen, ziehe ich es vor, mir wieder einmal den ollen Zeichentrick"klassiker" von Jules Bass und Arthur Rankin zu Gemüte zu führen. Nicht dass ich behaupten wollte, bei dem putzigen Streifen handele es sich um eine bessere Adaption von Tolkiens Werk. Aber ich finde diese Herangehensweise an das Buch auf jedenfall charmanter als Schlachtenmeister Jacksons seelenlosen Gigantismus. Und spätestens wenn die Goblingang aus dem Nebelgebirge anfängt, diesen Song zu schmettern, weiß ich wieder ganz genau, warum ich eine so große Schwäche für den Film habe:



Und weil es so gut zur gerade beginnenden Julzeit passt: Was ich zu gerne einmal sehen würde, wäre eine filmische Adaption von Tolkiens Father Christmas Letters. Vorausgesetzt natürlich, die Macher verfügten über ausreichend Stilgefühl und Sensibilität. Ich würde mir da etwas in der Art von Jim Hensons Storyteller {wenn auch etwas weniger düster} vorstellen, am Besten in Kooperation mit Brian und Wendy Froud produziert. Ach ja, man wird ja noch träumen dürfen ...

3 Kommentare:

  1. Och, ich finde man kann getrost sagen, dass The Hobbit von Rankin und Bass der gelungendste von den Tolkien-Zeichentrickfilmen ist. Die Fortsetzung The Return of the King wartet zwar auch mit einem unsterblichen Orklied auf, ist aber plotmäßig ein einziges Kuddelmuddel. Und bei Bakshis Film gehöre ich zu denjenigen, die der Ansicht sind, es sei ihm trotz interessanter Ansätze nicht gelungen zu einer stimmigen Ästhetik zu finden. Aber The Hobbit könnte ich mir glatt mal wieder ansehen.

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  2. Mach das! :)
    Wenn ich mich recht entsinne, ist das Orklied aber auch das einzig positive an "Return of the King", oder?
    Was Bakshis "Lord of the Rings" angeht, so würde ich den gern mal wieder sehen. Unsere letzte Begegnung liegt schon etliche Jahre zurück, und entsprechend verschwommen sind meine Erinnerungen. Ich war jedoch stets der Ansicht, dass er einige ästhetisch recht interessante Passagen enthält, auch wenn er als Gesamtwerk sicher nicht 100%ig zu überzeugen vermag. Den undifferenzierten Hohn und Spott, der in der Post-Jackson-Zeit über ihn ausgeschüttet wurde, hat er meiner Meinung nach jedenfalls nicht verdient.

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  3. Wenn ich mich recht entsinne, ist das Orklied aber auch das einzig positive an "Return of the King", oder?

    Würde ich so sehen. Vor allem deshalb, weil die fehlende Handlung von The Fellowship of the Ring und The Two Towers durch ständige Info-Dumps überbrückt werden soll. Dann das ständige Hin- und Herschwenken zwischen der Haupthandlung und der für den Film erfundenen Rahmenhandlung; die peinliche Idee, Glenn Yarbrough in die Diegese einzubauen ...

    Im Fall von Bakshis Lord of the Rings kann ich schon nachvollziehen, dass einzelne Elemente des Films mit Spott bedacht werden – ich finde, er ist eine ziemlich einzigartige Mischung aus völlig misslungenen und recht kreativen Ansätzen. Nur als Negativfolie zu den Jackson-Verfilmungen gesehen zu werden, hat er nicht verdient. Zumal Jackson ja nicht ganz unbeeinflusst war von der älteren Verfilmung.

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