Auf Computerspielen basierende Filme genießen allgemein gesprochen einen ziemlich schlechten Ruf. Und das wohl nicht ganz zu Unrecht. Angefangen mit dem bizarren Pionier des "Subgenres" Super Mario Bros. (1993) haben sich solche Adaptionen meist als ziemlich katastrophal erwiesen. Sei es die Resident Evil - Reihe, deren erstaunlichste Eigenschaft in ihrer kaum zu erklärenden Langlebigkeit besteht. Seien es die beiden Tomb Raider - Flicks, deren einziger Daseinszweck es zu sein scheint, eine besonders drastische Illustration dafür zu liefern, auf welch schändliche Weise die Hollywood-Industrie eine talentierte Schauspielerin wie Angelina Jolie zu einem bloßen Sexsymbol umfunktioniert hat. Seien es die Silent Hill - Streifen, bei denen das Ausgangsmaterial doch noch am ehesten geeignet erschienen wäre, als Inspiration für einen wirklich interessanten Film zu dienen. {Ich muss allerdings gestehen, dass ich selber eine mit Argumenten nur schwer zu verteidigende Schwäche für den ersten Silent Hill - Film habe}.
Vor diesem Hintergrund betrachtet weiß ich nicht so recht, wie die Nachricht aufzufassen ist, dass Duncan Jones die Regie in dem schon seit längerem geplanten World of Warcraft - Film übernehmen wird.
Freilich bin ich wohl auch kaum der Richtige, um darüber ein Urteil zu fällen. Das ganze WoW - Phänomen ist an mir vorübergegangen, ohne mich je wirklich zu berühren. Meine persönliche Bekanntschaft mit dem Franchise beschränkt sich auf die längst vergangenen Tage von Tides of Darkness und Beyond the Dark Portal. Auch bin ich kein ausgemachter Fan von Duncan Jones. Ja, Moon (2009) hat auch mir gefallen, aber ich glaube, der Grund dafür war weniger, dass dem Film eine intelligente Idee zugrunde gelegen hätte, als vielmehr, dass es sich um das Werk eines SF-Film-Fans für SF-Film-Fans handelt. Welcher berühmte SciFi-Streifen der letzten Jahrzehnte wurde da nicht anzitiert? Und mit Source Code (2011) konnte ich nun so gar nichts anfangen. Für mich ist das einer jener heute leider nicht seltenen Filme, die ganz auf einem cleveren Gimmick basieren. Tom Charitys Vergleich mit Nolans Memento ist da gar nicht so abwegig, wenn auch nicht in dem von ihm beabsichtigten Sinne.
Nun denn, wir werden noch früh genug erfahren, was bei all dem herauskommen wird. Ich werde versuchen, unvoreingenommen zu bleiben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen