Als uns unsere langwierige Queste durch die Welt des Sword & Sorcery - Films der 80er vor einem halben Jahr erstmals nach Italien führte, hatte ich ursprünglich geplant, nach Il trono di fuoco / Throne of Fire (1983) auch Gunan Il Guerriero (1982) einen Besuch abzustatten, denn nicht nur stammen die beiden von demselben Regisseur – Franco Prosperi –, Gunan gebührt zudem der zweifelhafte Ruhm, Italiens erster Eintrag in die Annalen des Barbarenkinos der Eighties zu sein. Doch leider war die einzige Version des Films, derer ich damals habhaft werden konnte, eine ungarische Fassung. Vor kurzem nun ist es mir gelungen, eine deutsche Synchro aufzutreiben – auch nicht unbedingt das, was ich mir gewünscht hätte, aber doch Anlass genug, um in die italienische Provinz von Filmfantasyland zurückzukehren.
{hier kann man sich einen deutschen Trailer für den Film anschauen, der unverschämterweise mit
Basil Poledouris' grandioser Conan-Musik unterlegt ist, was ich denn doch etwas zu dreist fand.}
Basil Poledouris' grandioser Conan-Musik unterlegt ist, was ich denn doch etwas zu dreist fand.}
Im April 1982 war Conan the Barbarian in einer Reihe von europäischen Ländern – u.a. Frankreich, Großbritannien & Spanien – angelaufen, bevor er am 14. Mai seine US-Premiere erlebte. Die italienischen Grindhouse - Studios zögerten nicht lange und machten sich alsbald daran, ihre eigenen Barabarenstreifen zu produzieren. Die Nase vorn hatte dabei die Firma Leader Films, dicht gefolgt von Joe D'Amatos Filmirage. Ihr gelang es, einen Tag vor Conan und einen Monat vor Ator mit Gunan einen eigenen "unbezwingbaren Barbaren" auf Italiens Kinopublikum loszulassen. Und so nahm die Ära der Sword & Sorcery im italienischen B-Movie leider einen alles andere als furiosen Auftakt.
Was mich an Franco Prosperi, den man übrigens nicht mit dem Mondo-Macher desselben Namens verwechseln darf, vielleicht am meisten verwundert, ist, dass er seine Karriere an der Seite des großen Mario Bava begonnen hatte. IMDB zufolge war er Co-Regisseur bei Ercole al centro della Terra / Hercules in the Haunted World (1961) – den ich hier besprochen habe –, und fungierte sowohl bei Gli invasori / Erik the Conqueror (1961) als auch bei La ragazza che sapeva troppo / The Girl Who Knew Too Much (1963) als Regieassistent. Zugegebernmaßen kenne ich nur die beiden Fantasyflicks, mit denen er seine Laufbahn beendete, doch bei denen kam mir mehr als einmal die Frage in den Kopf: Wie konnte jemand, der mehrmals die Gelegenheit dazu hatte, sehr eng mit einem echten Meister der Filmkunst zusammenzuarbeiten, dabei scheinbar so gar nichts lernen? Sicher, Gunan und Throne of Fire wurden vermutlich beide in ein paar Tagen runtergedreht, aber selbst in Bavas billigsten und am hastigsten produzierten Streifen spürt man etwas vom ästhteischen Feingefühl des großen Maestros. Prosperis Flicks hingegen sind nicht bloß billig und hanebüchen – das versteht sich beinah von selbst –, sie sind vor allem öde, charakterlos, ohne einen Funken von Lebendigkeit oder Atmosphäre, und wirken darüber hinaus auch noch schrecklich inkompetent gemacht.
Ich tendiere dazu, Gunan Il Guerriero zum miesesten Sword & Sorcery - Streifen zu erklären, den ich bisher gesehen habe. Ich weiß, eine gewagte Behauptung angesichts solch cineastischer Monstrosiäten wie Sorceress, Deathstalker, Throne of Fire oder Deathstalker and the Warriors from Hell. Lasst mich das deshalb etwas genauer erklären. Anders als so manch andere Etappe auf unserer barbarischen Expedition hat mich Gunan zu keinem Zeitpunkt richtig wütend gemacht. Auch enthält er wenig bis gar nichts, was einen irgendwie abstoßen könnte. {Jedenfalls nichts, was über das Standard-Exploitationmaß hinausgeht.} Was er bei mir auslöste, war etwas ganz anderes und letztlich viel unverzeihlicheres – das ununterdrückbare Verlangen, alle paar Minuten auf die Zeitanzeige zu schauen, um herauszufinden, wie lange sich dieses klägliche Schauspiel noch hinziehen würde. Anders ausgedrückt: Statt wütenden Schreien provozierte Gunan vor allem qualvolles Stöhnen – sehr sehr viel qualvolles Stöhnen.
Schon Throne of Fire war ein erschreckend langweiliges Erlebnis gewesen, aber da hatten wenigstens noch einige seltsame filmerische Eigenheiten meine Aufmerksamkeit wach gehalten. Prosperis erster Fantasyfilm ist so öde, dass es mir schwerfällt, überhaupt etwas über ihn zu schreiben. Dabei ist der Plot gar nicht einmal ganz so redundanat wie bei Throne of Fire:
Die Völker von Filmfantasyland warten auf einen Erlöser-Krieger, doch dummerweise bringt die für diese Aufgabe auserwählte Frau Zwillinge zur Welt. Wie es sich gehört werden die Eltern der beiden mitsamt ihrem Stamm noch in derselben Nacht von den wilden Horden des schnauzbärtigen Bösewichts Nuriak (Emilio Messina) abgemetzelt. Die Neugeborenen entkommen selbstverständlich dem Massaker und werden von einer alten Hebamme zum Amazonenvolk der Kuniat gebracht, in deren Obhut sie aufwachsen. Da das von den Sternen diktierte Schicksal nicht vorgesehen hat, zwei unbesiegbare Heroen auf die Welt loszulassen, entwickelt sich notwendigerweise eine heftige Konkurrenz zwischen den beiden Brüdern. Schließlich kann nur einer von ihnen "Gunan der Unbezwingbare" sein, das "Zeichen der Macht" tragen und das Schwert des Auserwählten schwingen. Ein von den Kuniat organisierter Wettbewerb soll die Sache klären, doch der unterlegene Bruder (Giovanni Cianfriglia) klaut ganz einfach das "Zeichen" und macht sich auf, seine Eltern zu rächen. Es dauert nicht lang, und Nuriak hat ihn einen Kopf kürzer gemacht. Held Gunan (Pietro Torrisi) stellt sich beim ersten Versuch, sein Schicksal zu erfüllen, auch nicht viel geschickter an und findet sich alsbald wieder schwerverbundet bei den Kuniat ein. Während deren Priesterin Marga (Malisa Longo) ihn gesund pflegt, verguckt sich der Krieger in die hübsche Lenni (Sabrina Siani) – eine der Sklavinnen der Kuniat, deren einzige Aufgabe darin besteht, geschwängert zu werden und die nächste Amazonengeneration zu gebären. Die eifersüchtige Marga schnappt sich daraufhin das Mädchen und bringt es zu Nuriak, der Lenni als Köder verwendet, wodurch wir vor dem obligatorischen Endkampf noch in den Genuss einer kleinen und wenig spektakulären Foltereinlage kommen. Und dann ist Schluss.
Eine weitgehend archetypische Story für einen Sword & Sorcery - Film, auch wenn Drehbuchautor Piero Regnoli scheinbar nicht ganz sicher war, ob sein Held jetzt eher dem Typus "Rächer" oder dem Typus "Auserwählter" entsprechen sollte. Aber der Mangel an Originalität ist überhaupt nicht das Problem. Wie wir in einer kommenden Episode unserer barbarischen Expeditionen anhand von Joe D'Amtos Ator sehen werden, kann eine solch generische Geschichte die Grundlage für ein höchst unterhaltsames Schlockfest abgeben. Eines der Probleme von Gunan besteht ironischerweise gerade in all dem, was von der Geradlinigkeit der Story abweicht.
So hätte z.B. das Motiv der zwei Brüder, die beide gerne der Auserwählte wären, im Prinzip ganz interessant sein können. Doch in Prosperis Film führt es bloß zu einer unnötigen Verzögerung. Der Wettkampf der Zwillinge dauert eine gefühlte Ewigkeit und erfüllt keinen erzählerischen Zweck, da der Unterlegene fünf Minuten später bereits das Zeitliche segnet. Dass Gunan mit dem Mord an seinem Bruder einen Grund mehr hat, um Nuriak zu hassen, ist kaum ausreichend, um das endlose Rumgeprügel und Rumgerenne zu legitimieren.
Genauso sinnlos erscheint der Subplot um Gunan, Marga und Lenni. Sicher, gemäß den Regeln der generischen Fantasy braucht unser Held ein "love interest". Und dass Prosperi offenbar dachte, ein paar Szenen, in denen Sabrina Siani halbnackt durch die Wälder rennt, könnten seinem Film nicht schaden, kam man ihm im Grunde auch nicht zum Vorwurf machen. Doch wozu die ganze Eifersuchtsgeschichte? Gunan wäre so oder so erneut losgezogen, um seinen Racheschwur zu erfüllen. Eines Köders hätte es dazu nicht bedurft.
Alle diese Abschweifungen scheinen letztlich nur einen Zweck zu haben: Zeit zu schinden. Denn alles in allem ist Gunan ein ähnlich plotloser Film wie Throne of Fire. Und so verstärken sie bloß die enervierende Zähigkeit der Story. Erschwerend hinzu kommt noch Franco Prosperis irritierende Vorliebe für Zeitlupen, die mir bereits bei Throne of Fire aufgefallen war, hier jedoch ganz neue Dimensionen erreicht. Das Ganze wirkt so, als habe der Regisseur visuell verdeutlichen wollen, wie unbeschreiblich langweilig sein Streifen ist.
Dass es sich bei Nuriak um den uninteressantesten Fantasyfilmbösewicht handelt, der mir bislang untergekommen ist, hilft auch nicht gerade. Kein Hexer, finsterer Hohepriester oder Dämonenbündler, sondern bestenfalls eine ultrabillige Version von Attila dem Hunnen. Braucht es wirklich einen waschechten "Auserwählten", um ihn und seine Rotte von in Höhlen hausenden Totschlägern zu erledigen? Zumal die Amazonen über magische Schilde verfügen, die sie allem Anschein nach unbesiegbar machen!
Diese Schilde sind übrigens noch aus einem ganz anderen Grund problematisch. Relativ früh im Film sagt Marga einmal, die Kuniat seien die einzigen, die die Kunst der Eisenverarbeitung beherrschten. {Ein Schelm wer da an "The Secret of Steel" aus Conan denkt.} Doch das besondere an ihren Schilden ist gar nicht, dass sie aus Metall bestehen, vielmehr scheint ihr Funkeln jeden Gegner {inklusive Gunan} auf wundersame Weise wehrlos zu machen. Auf unterschwellige Art scheint damit gesagt zu werden, dass Frauen nur mit Hilfe magischer Tricks gegen Männer bestehen können. Keine besonders sympathische Botschaft. Außerdem: Wenn außer den Kuniat niemand Eisen zu bearbeiten versteht, woher haben Nuriak und seine Gefolgsleute dann ihre Schwerter? Zugegeben: Die überdimensionierten Dinger sehen aus als beständen sie aus Holz, aber der Eindruck wird doch kaum beabsichtigt gewesen sein?
Ich glaube, viel mehr gibt es zu diesem Streifen nicht zu sagen. Allerdings werde ich das nächste Mal, wenn wir unseren langen Marsch durch Joe D'Amatos Ator - Reihe beginnen, vermutlich noch das eine oder andere Mal auf ihn zurückkommen.
Was mich an Franco Prosperi, den man übrigens nicht mit dem Mondo-Macher desselben Namens verwechseln darf, vielleicht am meisten verwundert, ist, dass er seine Karriere an der Seite des großen Mario Bava begonnen hatte. IMDB zufolge war er Co-Regisseur bei Ercole al centro della Terra / Hercules in the Haunted World (1961) – den ich hier besprochen habe –, und fungierte sowohl bei Gli invasori / Erik the Conqueror (1961) als auch bei La ragazza che sapeva troppo / The Girl Who Knew Too Much (1963) als Regieassistent. Zugegebernmaßen kenne ich nur die beiden Fantasyflicks, mit denen er seine Laufbahn beendete, doch bei denen kam mir mehr als einmal die Frage in den Kopf: Wie konnte jemand, der mehrmals die Gelegenheit dazu hatte, sehr eng mit einem echten Meister der Filmkunst zusammenzuarbeiten, dabei scheinbar so gar nichts lernen? Sicher, Gunan und Throne of Fire wurden vermutlich beide in ein paar Tagen runtergedreht, aber selbst in Bavas billigsten und am hastigsten produzierten Streifen spürt man etwas vom ästhteischen Feingefühl des großen Maestros. Prosperis Flicks hingegen sind nicht bloß billig und hanebüchen – das versteht sich beinah von selbst –, sie sind vor allem öde, charakterlos, ohne einen Funken von Lebendigkeit oder Atmosphäre, und wirken darüber hinaus auch noch schrecklich inkompetent gemacht.
Ich tendiere dazu, Gunan Il Guerriero zum miesesten Sword & Sorcery - Streifen zu erklären, den ich bisher gesehen habe. Ich weiß, eine gewagte Behauptung angesichts solch cineastischer Monstrosiäten wie Sorceress, Deathstalker, Throne of Fire oder Deathstalker and the Warriors from Hell. Lasst mich das deshalb etwas genauer erklären. Anders als so manch andere Etappe auf unserer barbarischen Expedition hat mich Gunan zu keinem Zeitpunkt richtig wütend gemacht. Auch enthält er wenig bis gar nichts, was einen irgendwie abstoßen könnte. {Jedenfalls nichts, was über das Standard-Exploitationmaß hinausgeht.} Was er bei mir auslöste, war etwas ganz anderes und letztlich viel unverzeihlicheres – das ununterdrückbare Verlangen, alle paar Minuten auf die Zeitanzeige zu schauen, um herauszufinden, wie lange sich dieses klägliche Schauspiel noch hinziehen würde. Anders ausgedrückt: Statt wütenden Schreien provozierte Gunan vor allem qualvolles Stöhnen – sehr sehr viel qualvolles Stöhnen.
Schon Throne of Fire war ein erschreckend langweiliges Erlebnis gewesen, aber da hatten wenigstens noch einige seltsame filmerische Eigenheiten meine Aufmerksamkeit wach gehalten. Prosperis erster Fantasyfilm ist so öde, dass es mir schwerfällt, überhaupt etwas über ihn zu schreiben. Dabei ist der Plot gar nicht einmal ganz so redundanat wie bei Throne of Fire:
Die Völker von Filmfantasyland warten auf einen Erlöser-Krieger, doch dummerweise bringt die für diese Aufgabe auserwählte Frau Zwillinge zur Welt. Wie es sich gehört werden die Eltern der beiden mitsamt ihrem Stamm noch in derselben Nacht von den wilden Horden des schnauzbärtigen Bösewichts Nuriak (Emilio Messina) abgemetzelt. Die Neugeborenen entkommen selbstverständlich dem Massaker und werden von einer alten Hebamme zum Amazonenvolk der Kuniat gebracht, in deren Obhut sie aufwachsen. Da das von den Sternen diktierte Schicksal nicht vorgesehen hat, zwei unbesiegbare Heroen auf die Welt loszulassen, entwickelt sich notwendigerweise eine heftige Konkurrenz zwischen den beiden Brüdern. Schließlich kann nur einer von ihnen "Gunan der Unbezwingbare" sein, das "Zeichen der Macht" tragen und das Schwert des Auserwählten schwingen. Ein von den Kuniat organisierter Wettbewerb soll die Sache klären, doch der unterlegene Bruder (Giovanni Cianfriglia) klaut ganz einfach das "Zeichen" und macht sich auf, seine Eltern zu rächen. Es dauert nicht lang, und Nuriak hat ihn einen Kopf kürzer gemacht. Held Gunan (Pietro Torrisi) stellt sich beim ersten Versuch, sein Schicksal zu erfüllen, auch nicht viel geschickter an und findet sich alsbald wieder schwerverbundet bei den Kuniat ein. Während deren Priesterin Marga (Malisa Longo) ihn gesund pflegt, verguckt sich der Krieger in die hübsche Lenni (Sabrina Siani) – eine der Sklavinnen der Kuniat, deren einzige Aufgabe darin besteht, geschwängert zu werden und die nächste Amazonengeneration zu gebären. Die eifersüchtige Marga schnappt sich daraufhin das Mädchen und bringt es zu Nuriak, der Lenni als Köder verwendet, wodurch wir vor dem obligatorischen Endkampf noch in den Genuss einer kleinen und wenig spektakulären Foltereinlage kommen. Und dann ist Schluss.
Eine weitgehend archetypische Story für einen Sword & Sorcery - Film, auch wenn Drehbuchautor Piero Regnoli scheinbar nicht ganz sicher war, ob sein Held jetzt eher dem Typus "Rächer" oder dem Typus "Auserwählter" entsprechen sollte. Aber der Mangel an Originalität ist überhaupt nicht das Problem. Wie wir in einer kommenden Episode unserer barbarischen Expeditionen anhand von Joe D'Amtos Ator sehen werden, kann eine solch generische Geschichte die Grundlage für ein höchst unterhaltsames Schlockfest abgeben. Eines der Probleme von Gunan besteht ironischerweise gerade in all dem, was von der Geradlinigkeit der Story abweicht.
So hätte z.B. das Motiv der zwei Brüder, die beide gerne der Auserwählte wären, im Prinzip ganz interessant sein können. Doch in Prosperis Film führt es bloß zu einer unnötigen Verzögerung. Der Wettkampf der Zwillinge dauert eine gefühlte Ewigkeit und erfüllt keinen erzählerischen Zweck, da der Unterlegene fünf Minuten später bereits das Zeitliche segnet. Dass Gunan mit dem Mord an seinem Bruder einen Grund mehr hat, um Nuriak zu hassen, ist kaum ausreichend, um das endlose Rumgeprügel und Rumgerenne zu legitimieren.
Genauso sinnlos erscheint der Subplot um Gunan, Marga und Lenni. Sicher, gemäß den Regeln der generischen Fantasy braucht unser Held ein "love interest". Und dass Prosperi offenbar dachte, ein paar Szenen, in denen Sabrina Siani halbnackt durch die Wälder rennt, könnten seinem Film nicht schaden, kam man ihm im Grunde auch nicht zum Vorwurf machen. Doch wozu die ganze Eifersuchtsgeschichte? Gunan wäre so oder so erneut losgezogen, um seinen Racheschwur zu erfüllen. Eines Köders hätte es dazu nicht bedurft.
Alle diese Abschweifungen scheinen letztlich nur einen Zweck zu haben: Zeit zu schinden. Denn alles in allem ist Gunan ein ähnlich plotloser Film wie Throne of Fire. Und so verstärken sie bloß die enervierende Zähigkeit der Story. Erschwerend hinzu kommt noch Franco Prosperis irritierende Vorliebe für Zeitlupen, die mir bereits bei Throne of Fire aufgefallen war, hier jedoch ganz neue Dimensionen erreicht. Das Ganze wirkt so, als habe der Regisseur visuell verdeutlichen wollen, wie unbeschreiblich langweilig sein Streifen ist.
Dass es sich bei Nuriak um den uninteressantesten Fantasyfilmbösewicht handelt, der mir bislang untergekommen ist, hilft auch nicht gerade. Kein Hexer, finsterer Hohepriester oder Dämonenbündler, sondern bestenfalls eine ultrabillige Version von Attila dem Hunnen. Braucht es wirklich einen waschechten "Auserwählten", um ihn und seine Rotte von in Höhlen hausenden Totschlägern zu erledigen? Zumal die Amazonen über magische Schilde verfügen, die sie allem Anschein nach unbesiegbar machen!
Diese Schilde sind übrigens noch aus einem ganz anderen Grund problematisch. Relativ früh im Film sagt Marga einmal, die Kuniat seien die einzigen, die die Kunst der Eisenverarbeitung beherrschten. {Ein Schelm wer da an "The Secret of Steel" aus Conan denkt.} Doch das besondere an ihren Schilden ist gar nicht, dass sie aus Metall bestehen, vielmehr scheint ihr Funkeln jeden Gegner {inklusive Gunan} auf wundersame Weise wehrlos zu machen. Auf unterschwellige Art scheint damit gesagt zu werden, dass Frauen nur mit Hilfe magischer Tricks gegen Männer bestehen können. Keine besonders sympathische Botschaft. Außerdem: Wenn außer den Kuniat niemand Eisen zu bearbeiten versteht, woher haben Nuriak und seine Gefolgsleute dann ihre Schwerter? Zugegeben: Die überdimensionierten Dinger sehen aus als beständen sie aus Holz, aber der Eindruck wird doch kaum beabsichtigt gewesen sein?
Ich glaube, viel mehr gibt es zu diesem Streifen nicht zu sagen. Allerdings werde ich das nächste Mal, wenn wir unseren langen Marsch durch Joe D'Amatos Ator - Reihe beginnen, vermutlich noch das eine oder andere Mal auf ihn zurückkommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen