An der Wende von den 60er zu den 70er Jahren zeichnete sich auf beiden Seiten des Atlantiks immer deutlicher das Ende der Ära des klassisch-gotischen Horrorfilms ab. Roman Polanskis Rosemary's Baby und George A. Romeros Night of the Living Dead, die beide 1968 ihre Premiere erlebt hatten, waren die ersten deutlich sichtbaren Anzeichen für diese Veränderung im Genre gewesen.
So wie Hammer und Amicus in England, sah sich auch American International Pictures gezwungen, eine Strategie zu entwickeln, um diesem Wandel im Publikumsgeschmack zu begegnen. Die erste Idee, auf die man dabei in der altehrwürdigen Schlockschmiede, die u.a. für die phantastischen Poe-Adaptionen Roger Cormans verantwortlich gewesen war, verfiel, war bizarrerweise der Versuch, das Vampirgenre im amerikanischen Horrorfilm wiederzubeleben. In den 60er Jahren hatte in dieser Provinz des klassischen Grusels beinah unangefochten Hammers Christopher Lee geherrscht, und Amerikas bekanntester Blutsauger des Jahrzehnts dürfte vermutlich Grandpa aus den Munsters gewesen sein. Dies sollte sich nun ändern. Zwar war Count Yorga, den AIP 1970 ins Rennen schickte, ursprünglich als Softporno geplant {was man einigen Szenen des Filmes noch ansehen kann}, aber Hauptdarsteller Robert Quarry hatte dafür gesorgt, dass das Ganze schließlich doch zu einem ernsthaften Vampirflick geworden war. Na ja, so ernsthaft wie die Abenteuer eines Dracula-Klons im Kalifornien der Zeit halt sein konnten. {Im Sequel findet sich z.B. eine grandiose Szene, in der sich Yorga die Vampire Lovers im Fernsehen anschaut.} Bei AIP schien man mit dem Ergebnis erst einmal recht zufrieden zu sein, und plante sogar, Quarry als neuen Horrorstar der Firma und Nachfolger von Altmeister Vincent Price aufzubauen. Doch auch wenn der Schauspieler mit The Return of Count Yorga (1971) und Deathmaster (1973) noch zweimal die Gelegenheit erhielt, den Blutsauger zu geben, zeigte sich doch recht bald, dass die Vampirtaktik nicht zu dem gewünschten Erfolg führte. {Wen wundert's?} AIP steckte sein Geld schon bald lieber in den boomenden Blaxploitation-Markt und Projekte wie Martin Scorseses' Boxcar Bertha (1972).
Erstaunlicherweise eröffnete Count Yorga dennoch eine kurzlebige Phase im amerikanischen Horrorfilm, in der sich verschiedene Produktionsfirmen und Filmemacher bemühten, den einst aristokratischen Blutsauger im Amerika der 70er heimisch zu machen. AIP selbst versuchte mit Blacula (1972) und dem Sequel Scream, Blacula, Scream (1973) eine Kreuzung aus Vampirfilm und Blaxploitation zu schaffen. {Aus Sicht eines B-Movie - Produzenten wie Mr. Arkoff naheliegend, oder?} Daneben kam das Publikum alsbald in den Genuss von Filmen wie The Velvet Vampire (1971) aus Roger Cormans neuer Werkstatt New World Pictures, dem erstaunlich brutalen Flick Grave of the Vampire (1972), Carl Kolchaks erstem TV-Abenteuer The Night Strangler (1973) und Richard Blackburns Lemora - A Child's Tale of the Supernatural (1975). Am Ende dieses kurzlebigen Trends standen die groteske "Komödie" Nightmare in Blood (1978) und George Romeros eigenwilliger Eintrag in das Vampirgenre Martin (1978).
In den nächsten zwei Wochen möchte ich einige dieser Filme hier etwas genauer vorstellen. Dabei strebe ich keine vollständige Präsentation des amerikanischen Vampirfilms der 70er Jahre an. Auch werde ich mich nicht an die chronologische Reihenfolge halten. Mal sehen, was bei diesem Projekt rauskommen wird.
So wie Hammer und Amicus in England, sah sich auch American International Pictures gezwungen, eine Strategie zu entwickeln, um diesem Wandel im Publikumsgeschmack zu begegnen. Die erste Idee, auf die man dabei in der altehrwürdigen Schlockschmiede, die u.a. für die phantastischen Poe-Adaptionen Roger Cormans verantwortlich gewesen war, verfiel, war bizarrerweise der Versuch, das Vampirgenre im amerikanischen Horrorfilm wiederzubeleben. In den 60er Jahren hatte in dieser Provinz des klassischen Grusels beinah unangefochten Hammers Christopher Lee geherrscht, und Amerikas bekanntester Blutsauger des Jahrzehnts dürfte vermutlich Grandpa aus den Munsters gewesen sein. Dies sollte sich nun ändern. Zwar war Count Yorga, den AIP 1970 ins Rennen schickte, ursprünglich als Softporno geplant {was man einigen Szenen des Filmes noch ansehen kann}, aber Hauptdarsteller Robert Quarry hatte dafür gesorgt, dass das Ganze schließlich doch zu einem ernsthaften Vampirflick geworden war. Na ja, so ernsthaft wie die Abenteuer eines Dracula-Klons im Kalifornien der Zeit halt sein konnten. {Im Sequel findet sich z.B. eine grandiose Szene, in der sich Yorga die Vampire Lovers im Fernsehen anschaut.} Bei AIP schien man mit dem Ergebnis erst einmal recht zufrieden zu sein, und plante sogar, Quarry als neuen Horrorstar der Firma und Nachfolger von Altmeister Vincent Price aufzubauen. Doch auch wenn der Schauspieler mit The Return of Count Yorga (1971) und Deathmaster (1973) noch zweimal die Gelegenheit erhielt, den Blutsauger zu geben, zeigte sich doch recht bald, dass die Vampirtaktik nicht zu dem gewünschten Erfolg führte. {Wen wundert's?} AIP steckte sein Geld schon bald lieber in den boomenden Blaxploitation-Markt und Projekte wie Martin Scorseses' Boxcar Bertha (1972).
Erstaunlicherweise eröffnete Count Yorga dennoch eine kurzlebige Phase im amerikanischen Horrorfilm, in der sich verschiedene Produktionsfirmen und Filmemacher bemühten, den einst aristokratischen Blutsauger im Amerika der 70er heimisch zu machen. AIP selbst versuchte mit Blacula (1972) und dem Sequel Scream, Blacula, Scream (1973) eine Kreuzung aus Vampirfilm und Blaxploitation zu schaffen. {Aus Sicht eines B-Movie - Produzenten wie Mr. Arkoff naheliegend, oder?} Daneben kam das Publikum alsbald in den Genuss von Filmen wie The Velvet Vampire (1971) aus Roger Cormans neuer Werkstatt New World Pictures, dem erstaunlich brutalen Flick Grave of the Vampire (1972), Carl Kolchaks erstem TV-Abenteuer The Night Strangler (1973) und Richard Blackburns Lemora - A Child's Tale of the Supernatural (1975). Am Ende dieses kurzlebigen Trends standen die groteske "Komödie" Nightmare in Blood (1978) und George Romeros eigenwilliger Eintrag in das Vampirgenre Martin (1978).
In den nächsten zwei Wochen möchte ich einige dieser Filme hier etwas genauer vorstellen. Dabei strebe ich keine vollständige Präsentation des amerikanischen Vampirfilms der 70er Jahre an. Auch werde ich mich nicht an die chronologische Reihenfolge halten. Mal sehen, was bei diesem Projekt rauskommen wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen