"Außerdem studierte er abstruse Bücher, die aus chaldäischen Bibliotheken
gestohlen worden waren, wenn Fafhrd auch aus langer Erfahrung wusste,
dass der Mausling selten über das Vorwort hinauskaum (obwohl er oft die
letzten Kapitel aufrollte und neugierig hineinschaute und beißende Kritik
äußerte)."

Fritz Leiber, Das Spiel des Adepten


Freitag, 25. Oktober 2013

Zum Gedenken an Vincent Price

Heute vor zwanzig Jahren starb mit Vincent Price einer der ganz Großen des Horrorfilms. Von André De Toths House of Wax (1953) und Kurt Neumanns The Fly (1958) über Roger Cormans legendäre Poe-Adaptionen der 60er Jahre bis hin zu The Abominable Dr. Phibes (1971), Dr. Phibes Rises Again (1972) und Theatre of Blood (1973) – jenem großartigen Trio von Filmen, mit dem die Ära des klassischen Horrors ausklang – war er für beinah zwei Jahrzehnte der ungekrönte König des amerikanischen Grusels. 
Wenn man über ihn spricht, fällt dabei unausweichlich irgendwann das Wörtchen "campy", und die es verwenden, wollen damit für gewöhnlich zum Ausdruck bringen, dass Price dank seines oft überzogenen Stils als Schauspieler nicht ganz ernstzunehmen sei. Ein Urteil, dem ich mich ganz und gar nicht anschließen kann. Wer zu einer gerechteren Einschätzung seines Talentes gelangen will, sollte sich unbedingt einmal An Evening of Edgar Allan Poe aus dem Jahre 1972 anschauen:
   

Ich freilich werde mir heute Nacht wieder einmal The Abominable Dr. Phibes zu Gemüte führen. Das ist Camp, aber zugleich einer der stilvollsten und schönsten Horrorfilme, die ich kenne.


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