Gestern starb im Alter von 92 Jahren mit Ray Harryhausen einer der ganz großen Magier der Kinogeschichte. Er war nicht nur der wahrscheinlich genialste Stop-Motion-Künstler aller Zeiten, sein Name wird auch auf immer verbunden bleiben mit einer Form des phantastischen Abenteuerfilms, wie wir sie heutzutage so schmerzlich vermissen. The Seventh Voyage of Sinbad (1958), Jason and the Argonauts (1963), The Golden Voyage of Sinbad (1974) oder Clash of the Titans (1981). Man muss sich zum Vergleich nur einmal das grauenhafte Reboot des letzteren aus dem Jahre 2010 anschauen, um zu verstehen, was uns verloren gegangen ist. Es war kein Zufall und nicht allein dem Alter geschuldet, dass Harryhausen seine Arbeit in den 80er Jahren mehr oder weniger einstellte. Wie er 2005 in einem Interview mit Allesfilm erklärte: "Der Geschmack des Publikums schien sich geändert zu haben. [...] Außerdem war die Art von Filmen, welche die Produktionsfirmen forcierten, nicht gerade mein Ding. Ich dachte, sie hätten genug von mir." In der Ära des Action-Blockbusters mussten er und seine fantasievollen, märchenhaften Kreationen wie naive Fossilien aus einem lang zurückliegenden, unschuldigeren Zeitalter wirken. Doch gerade deshalb werden ihm wirkliche Freunde & Freundinnen des phantastischen Films auf immer einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen bewahren. Um wieviel ärmer wäre die Welt, hätte es seine Dinosaurier und Ungeheuer, seine Zyklopen, Hydras und Skelettkrieger nicht gegeben.
PS: Siehe auch Ryan Harveys Remembering Ray Harryhausen, Alex Browns The Monster Magician und den Nachruf der Classic Horror Campaign.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen