Irgendwas stimmt wohl nicht so ganz mit mir. Da stand ich gestern vor der Wahl, mir entweder Steven Sekelys Filmadaption von John Wyndhams The Day of the Triffids (1962) oder Uwe Bolls DungeonSiege - High Fantasy- Schund In the Name of the King (2007) anzuschauen – und wofür entscheide ich mich? Natürlich für letzteren ... Warum bloß?!?
Vermutlich dachte ich mir, dass richtig mieser Fantasyschlock mitunter sehr spaßig sein kann {in irgendeinem Winkel meines Herzens hege ich eine heimliche Schwäche für Courtney Solomons phänomenal grottigen Dungeons & Dragons - Flick}, und da ich nicht in der Stimmung für ernsthaftere Angelegenheiten war, schien mir ein Abstecher ins Land der lächerlichen Klischees nicht die schlechteste Idee. Ein Irrtum, den ich schon bald bitter bereuen sollte.
Eigentlich hätte ich wohl ahnen müssen, dass eine Kreuzung aus Post-Peter-Jackson-Lord-of-the-Rings-Rip-off-Fantasy und einem Computerspiel-Film kaum etwas auch nur im trashigen Sinne nettes hervorbringen würde – schon gar nicht, wenn dabei Uwe Boll den Kuppler gespielt hatte. Zu meiner Verteidigung kann ich bloß anführen, dass mir "Deutschlands Antwort of Ed Wood" bisher kein Begriff gewesen ist – auch wenn mir von seinem Namen irgendwie böse Schwingungen auszugehen schienen. Ein kurzer Besuch bei Wikipedia hat mir inzwischen gezeigt, dass mich mein Gefühl zumindest in dieser Hinsicht nicht getäuscht hat.
Auf eine Zusammenfassung des Plots werde ich keine Worte verschwenden. Jeder von uns weiß, wie eine generische High Fantasy - Geschichte aussieht, und bei In the Name of the King wird da nicht auf ein einziges Klischee verzichtet. Die Wirkung, die der Streifen auf mich ausübte, lässt sich am Besten wohl so zusammenfassen: Bei jeder der einfallslos und langweilig in Szene gesetzten Schlachtsequenzen wünschte ich mir nichts mehr, als dass der Film bald möglichst in andere Gefilde zurückkehren möge. In jeder anderen Szene sehnte ich mir augenblicklichst den nächsten Kampf herbei, bloß um damit den grausigen Dialogen entkommen zu können. Ein filmischer Teufelskreis, der erst durch den nach zwei Stunden einsetzenden Nachspann gnädigerweise durchbrochen wurde.
Neben der Verabreichung solch cineastischer Tantalusqualen wirft der Film außerdem eine Reihe interessanter Fragen auf:
Bei Perlman fällt es mir schon sehr viel schwerer, irgendeine Entschuldigung für sein Mitwirken zu finden. Der Schauspieler hat sich mit seinen Auftritten in La Cité des enfants perdus (Die Stadt der verlorenen Kinder [1995]) und Hellboy (2004) unauslöschlich in die Annalen des phantastischen Kinos eingeschrieben. Ist er aus irgendwelchen Gründen so knapp bei Kasse, dass er bei einem Film mitmachen musste, der für jeden echten Genrefan eine Beleidigung darstellen muss? Oder besitzt er wirklich keinerlei künstlerische Integrität?
Eine einzige gute Szene enthält In the Name of the King übrigens doch. Wenn die Orks – 'tschuldigung: Krugs – anfangen, einige der ihren mit ihren Katapulten in die gegnerischen Schlachtreihen zu schleudern, musste ich wirklich herzhaft lachen.
Vermutlich dachte ich mir, dass richtig mieser Fantasyschlock mitunter sehr spaßig sein kann {in irgendeinem Winkel meines Herzens hege ich eine heimliche Schwäche für Courtney Solomons phänomenal grottigen Dungeons & Dragons - Flick}, und da ich nicht in der Stimmung für ernsthaftere Angelegenheiten war, schien mir ein Abstecher ins Land der lächerlichen Klischees nicht die schlechteste Idee. Ein Irrtum, den ich schon bald bitter bereuen sollte.
Eigentlich hätte ich wohl ahnen müssen, dass eine Kreuzung aus Post-Peter-Jackson-Lord-of-the-Rings-Rip-off-Fantasy und einem Computerspiel-Film kaum etwas auch nur im trashigen Sinne nettes hervorbringen würde – schon gar nicht, wenn dabei Uwe Boll den Kuppler gespielt hatte. Zu meiner Verteidigung kann ich bloß anführen, dass mir "Deutschlands Antwort of Ed Wood" bisher kein Begriff gewesen ist – auch wenn mir von seinem Namen irgendwie böse Schwingungen auszugehen schienen. Ein kurzer Besuch bei Wikipedia hat mir inzwischen gezeigt, dass mich mein Gefühl zumindest in dieser Hinsicht nicht getäuscht hat.
Auf eine Zusammenfassung des Plots werde ich keine Worte verschwenden. Jeder von uns weiß, wie eine generische High Fantasy - Geschichte aussieht, und bei In the Name of the King wird da nicht auf ein einziges Klischee verzichtet. Die Wirkung, die der Streifen auf mich ausübte, lässt sich am Besten wohl so zusammenfassen: Bei jeder der einfallslos und langweilig in Szene gesetzten Schlachtsequenzen wünschte ich mir nichts mehr, als dass der Film bald möglichst in andere Gefilde zurückkehren möge. In jeder anderen Szene sehnte ich mir augenblicklichst den nächsten Kampf herbei, bloß um damit den grausigen Dialogen entkommen zu können. Ein filmischer Teufelskreis, der erst durch den nach zwei Stunden einsetzenden Nachspann gnädigerweise durchbrochen wurde.
Neben der Verabreichung solch cineastischer Tantalusqualen wirft der Film außerdem eine Reihe interessanter Fragen auf:
- Wurde das Drehbuch tatsächlich von einem Menschen verfasst oder verbirgt sich hinter dem Namen Doug Taylor ein dressierter Schimpanse, der sich seine Bananen mit dem wahllosen Zusammensetzen vorgestanzter Phrasen verdient?
- Wie weit kann man das schamlose Kopieren von Szenen aus Lord of the Rings eigentlich treiben, bevor man eine Plagiatsklage von New Line am Hals hat?
- Aus welchem billigen Wuxia haben sich die Ninjas auf das Set von In the Name of the King verirrt?
- Werden Leute, die solche Filme produzieren, eigentlich von einem heimlichen Hass auf das Genre angetrieben?
- Gehören meisterhafter Schwertkampf und Bumerangwerfen im Königreich Ehb zur bäuerlichen Berufsausbildung?
- War Matthew Lillards Darstellung des dekadenten Widerlings Fallow als subversive Parodie auf gängige "böse Prinzen" - Klischees gedacht oder ist der Mann tatsächlich ein so grottenschlechter Schauspieler?
- Vor allem aber: Was im Namen von Crom und Cthulhu haben Ray Liotta und Ron Perlman in diesem Streifen verloren?
Bei Perlman fällt es mir schon sehr viel schwerer, irgendeine Entschuldigung für sein Mitwirken zu finden. Der Schauspieler hat sich mit seinen Auftritten in La Cité des enfants perdus (Die Stadt der verlorenen Kinder [1995]) und Hellboy (2004) unauslöschlich in die Annalen des phantastischen Kinos eingeschrieben. Ist er aus irgendwelchen Gründen so knapp bei Kasse, dass er bei einem Film mitmachen musste, der für jeden echten Genrefan eine Beleidigung darstellen muss? Oder besitzt er wirklich keinerlei künstlerische Integrität?
Eine einzige gute Szene enthält In the Name of the King übrigens doch. Wenn die Orks – 'tschuldigung: Krugs – anfangen, einige der ihren mit ihren Katapulten in die gegnerischen Schlachtreihen zu schleudern, musste ich wirklich herzhaft lachen.
Ron Perlman scheint schon eine gewisse Vorliebe für Rollen in schlechten Fantasyfilmen zu haben. In Marcus Nispels Conan und in Dominic Senas Season of the Witch ist er schließlich auch aufgetreten. Wobei er in einem Interview zu letzterem Machwerk durch die Blume zu verstehen gegeben hat, dass er es vorzieht, in solchen Filmen Nebenrollen zu spielen – um seinen Ruf nicht zu ruinieren, vermute ich ...
AntwortenLöschenP.S.: Nicht schlecht fand ich übrigens I Sell the Dead, in dem Perlman ebenfalls eine Nebenrolle spielt. Der ist zwar alles andere als ein tiefgründiges Meisterwerk, bringt aber auf ganz witzige Art zum Ausdruck, dass das Kabinett der in den letzten Jahrzehnten angesagten Film-Monster (Zombies, Aliens, Vampire) im Grunde zu einer Art Ramschkiste für verkaufsfördernde Gags und Gimmicks geworden ist.
Hallöchen! Du hast schon recht, Perlman hat über die Jahre in einer ganzen Reihe eher "eigentümlicher" Produktionen mitgewirkt. Dennoch war ich etwas geschockt, als ich ihn in diesem lahmen Aufguss abgestandener Klischees erblicken musste. Übrigens spielt er auch hier eine Nebenrolle, wenn auch eine der wichtigeren (Mentor des Helden).
AntwortenLöschenDanke für den Tip mit "I Sell the Dead". Da werd ich mich doch bald mal auf die Suche begeben.