Es ist traurig mit ansehen zu müssen, wie Tim Burton mehr und mehr zu einer Karrikatur seiner selbst wird. Es gab Zeiten, da hatten seine Filme etwas frisches, respektloses, unkonventionelles. Doch inzwischen muss man beinahe zwei Jahrzehnte zurückgehen, um diesem Burton zu begegnen: Beetlejuice (1988), Batman (1989), Ed Wood (1994). Hier zeitigten Burtons Exzentrizität und seine Sympathie für Freaks und Outsider noch wirklich sehenswerte Resultate.* Doch schon sehr bald wurde es immer offensichtlicher, dass seine kreativen Ressourcen damit offenbar bereits aufgebraucht waren. Als Hommage an die SciFi-Filme der 50er bzw. die Horrorstreifen der Hammer Studios waren Mars Attacks! (1996) und Sleepy Hollow (1999) ja noch ganz nett, doch wiesen sie bereits deutliche Anzeichen von Stagnation auf. Vielleicht war der fürchterliche Planet of the Apes (2001) eine Art Ausbruchsversuch. Wenn, dann scheiterte er auf der ganzen Linie. Seitdem hat sich Burton immer mehr in sein eigenes Filmuniversum zurückgezogen, das geprägt ist durch einen Stil – man könnte ihn vielleicht ‘Goth-Kitsch’ nennen – der über die Jahre nicht nur immer hohler und langweiliger wirkt, sondern inzwischen endgültig ins lächerliche umgekippt ist. Der Trailer zu dem neuen Film Dark Shadows gleicht einer ungewollten Parodie auf all die sattsam bekannten Konventionen des einstigen Unkonventionellen:
Peinlich, peinlich ... Auch ist man inzwischen gezwungen, sich zu fragen, womit sich Johnny Depp eigentlich stärker blamiert: Mit seinen fortgesetzten Auftritten in den immer wirreren und öderen Pirates of the Carribean oder durch seine unerschütterliche Bereitschaft, in jedem neuen Film seines Kumpels Tim den bleichen Protagonisten zu geben?
* Edward Scissorhands (1990) und A Nightmare Before Christmas (1993) sind zwar nicht ganz nach meinem Geschmack, gehören aber wohl auch zur Ära des ‘alten’ Burton. Allerdings darf man nicht vergessen, dass er bei letzterem nicht die Regie geführt hat.
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