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Freitag, 31. März 2017

Willkommen an Bord der "Liberator" – S01/E07: "Mission to Destiny"

Ein Blake's 7 - Rewatch
 
Als die Liberator auf ein ältliches Transportschiff stößt, das sich auf einer permanenten Kreisbahn befindet und auf Kommunikationsversuche nicht reagiert, beschließen Blake & Co der Sache auf den Grund zu gehen und finden sich alsbald in einem klassischen Whodunit - Szenario wieder.

Die Mannschaft der Ortega wurde mit Hilfe eines in das Ventilationssystem eingeschleusten Nervengases betäubt, der Pilot ermordet, Steuerungssystem und Funk sabotiert. Ein mögliches Motiv für diese verbrecherischen Machenschaften ist schnell gefunden, befindet sich doch eine extrem wertvolle Energiesubstanz an Bord des Schiiffes, die eigentlich dazu dienen soll, eine verheerende Pilzseuche zu bekämpfen, die die Heimatwelt der Crew, den ganz auf Landwirtschaft ausgerichteten Planeten Destiny, zu verheeren droht. Und da Maschinist Dortmunn ebenso unauffindbar ist wie eine der Rettungskapseln, gibt es auch schon einen Hauptverdächtigen. Doch natürlich ist die Lage in Wahrheit nicht ganz so einfach. Wofür bereits spricht, dass die Substanz selbst sich nach wie vor sicher und unangetastet in Dr. Kendalls Quartier befindet. Avon und Cally beginnen mit der Reperatur der Ortega, doch unglücklicherweise erweist es sich schnell als unmöglich, das Schiff für einen Überlichtgeschwindigkeitsflug flott zu kriegen. Also machen sich Blake, Jenna, Vila und Gan mit der Liberator auf, um die Substanz rechtzeitig nach Destiny zu befördern. Cally und Avon bleiben als Helfer {und Geiseln} auf der Ortega zurück. Als bald darauf Dortmunns Leiche gefunden wird und ein weiterer Mord geschieht, fühlt sich Avon offenbar dazu animiert, in die Rolle Hercule Poirots zu schlüpfen, für die er durch seine Intelligenz wie seine Arroganz geradezu prädestiniert zu sein scheint, und die er mit offensichtlichem Vergnügen ausfüllt.

Gar zu viel habe ich über diese Episode nicht zu sagen. Als eine Art Whodunit im Weltall funktioniert sie ganz gut. Nicht dass die Story irgendwelche außergewöhnlichen Wendungen aufweisen würde, aber als jemand der "altmodische" Agatha Christie - Adaptionen wie John Guillermins Death on the Nile (1978) sehr liebt, finde ich derartige Szenarien immer irgendwie ansprechend. Es gibt genug verdächtig agierende Gestalten und andere Red Herrings, um ein leidliches Maß an Spannung aufrechtzuerhalten, und die charmant billigen Sets der Ortega werden von Regisseur Pennant Roberts alles in allem recht geschickt in Szene gesetzt. Hier und da spielt er sogar ein Bisschen mit Shaky Cam und farbiger Beleuchtung, um Atmosphäre zu kreieren.

Zum Universum von Blake's 7 trägt Mission to Destiny sicher wenig bei. Keiner der Charaktere wird in nennenswerter Weise weiterentwickelt, und selbstverständlich werden wir nie wieder etwas von der Agrar-Kolonie Destiny hören, die sich bislang ihre Unabhängigkeit von der Föderation bewahrt hat. Aber dafür bekommen wir eine Folge präsentiert, in der Avon und Cally de facto die Hauptfiguren sind. Und da die beiden bis zu diesem Zeitpunkt meine persönlichen Favoriten sind, ist das für mich ein ordentlicher Pluspunkt. Erneut gelingt es Jan Chappell und Paul Darrow auf sehr subtile Weise den Eindruck zu vermitteln, dass die beiden in vielem zwar diametral entgegengesetzte Persönlichkeiten sind -- die einem strengen Moralkodex verpflichtete Freiheitskämpferin und der zynisch-amoralische Egoist --, sich aber denoch auf eigenartige Weise mögen. Und von Avons sarkastischem Lächeln kann ich nie genug bekommen ...

Das nächste Mal dürfen wir Space Commander Travis zurückbegrüßen, wenn Blake's 7 versucht, seine Version der TOS - Episode Arena zu erzählen. Und nein, Echsenmenschen in prächtigen Gummikostümen werden wir dabei leider nicht zu sehen bekommen. Dennoch ist Duel gar nicht so uninteressant ...


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