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Donnerstag, 26. Juni 2014

Teenage Mutant Ninja Turtles - Der neueste Trailer

Mich verbinden keinerlei nostalgische Erinnerungen mit den Teenage Mutant Ninja Turtles. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre  als Leonardo, Michelangelo, Donatello und Raphael ihren ersten großen Triumphzug antraten war mir ihre Existenz dank eines Kumpels, der ein großer Fan der Turtles war, zwar sehr wohl bekannt, ich selbst habe jedoch bis heute weder einen der Comics gelesen noch eine der Cartoon-Serien gesehen. Selbst was die Kinofilme angeht, beschränkt sich mein Wissen hauptsächlich auf den allerersten Streifen, der 1989 unter der Regie von Steve Barron gedreht wurde. Selbigen finde ich ganz neckisch und unterhaltsam, trotz des etwas problematischen Subtextes über sozial entfremdete / rebellische Jugendliche, die in eine kriminelle "Subkultur" abrutschen. {Man sollte meinen, ein Film über vier mutierte Teenagerschildkröten, die in der Kanalisation von New York leben, würde etwas mehr Sympathie für Außenseiter und Underdogs aufbringen.} Die in Jim Hensons Creature Shop kreierten Turtles (plus Meister Splinter) sind außerdem wunderschöne Vertreter der guten alten Kunst der Animatronics.*

Die Aussicht, dass in diesem August ein neuer TMNT - Film in die Kinos kommen wird, weckt in mir darum keinerlei starke Emotionen. Dennoch fühle ich mich dazu getrieben, einen kurzen Kommentar zu dem vor einigen Tagen auf die Werbetour durchs Netz geschickten dritten (?) Trailer abzugeben.



1) Die Teenage Mutant Ninja Turtles waren ursprünglich als eine Parodie auf die Superhelden-Comics der Zeit gedacht. Und auch wenn sich das Franchise später in andere Richtungen entwickelt hat, ist das Grundkonzept heute doch noch ebenso absurd wie 1984, als Kevin Eastman und Peter Laird den allerersten TMNT - Comic kreierten. Sollte sich das nicht im Look des Filmes widerspiegeln? Was wir im Trailer zu sehen bekommen wirkt jedoch leider fürchterlich generisch. Sollte ein Turtles - Film nicht etwas durchgedrehter und – ja – bunter aussehen? Ich weiß, ich weiß ... die frühen Comics sollen recht düster und "edgy" gewesen sein. Aber nachdem inzwischen selbst Superman in die Gefilde von Grim & Gritty umgesiedelt wurde, wirkt ein entsprechender Look einfach nur noch banal und langweilig. Etwas mehr Individualität in Hollywoods Design-Abteilungen wäre wirklich äußerst wünschenswert.

2) Muss es in einem phantastischen Action-Film heute eigentlich grundsätzlich immer gleich um die drohende Vernichtung der Welt – oder wenigstens einer Millionenstadt – gehen? Die offizielle Plot-Zusammenfassung für diesen Flick liest sich so:
The city needs heroes. Darkness has settled over New York City as Shredder and his evil Foot Clan have an iron grip on everything from the police to the politicians. The future is grim until four unlikely outcast brothers rise from the sewers and discover their destiny as Teenage Mutant Ninja Turtles. The Turtles must work with fearless reporter April and her wise-cracking cameraman Vern Fenwick to save the city and unravel Shredder's diabolical plan.
Yep, einmal mehr will man uns hier offensichtlich das inzwischen sattsam bekannte dystopische Szenario nach Schema F auftischen. Garniert mit ein paar Bröckchen Terrorismus - Paranoia, wenn der Trailer nicht täuscht. Hoffentlich renk ich mir beim Gähnen nicht den Kiefer aus. Es wäre wirklich wunderschön, wenn ein Film dieser Sorte die Handlung endlich einmal wieder auf einem etwas niedrigeren bescheideneren Level halten würde.

3) Regisseur des Films ist Jonathan Liebesman, dessen letzte Großtaten aus Battle: Los Angeles (2011) und Wrath of the Titans (2012) bestanden haben. Nicht eben besonders aufmunternd. Schlimmer jedoch ist, dass Michael Bay als Produzent verantwortlich zeichnet. Und was wir an Action in dem Trailer zu sehen bekommen, trägt eindeutig die Handschrift des Schöpfers der Transformers - Blockbuster. Bay verkörpert in besonders reiner Form, was in Hollywoods Action-Kino momentan im Argen liegt. Die Art und Weise, in der er Action-Sequenzen in Szene setzt, ist hysterisch und zusammenhangslos, das Resultat irritierend und langweilig. Und Liebesman scheint getreulich dem Rezept seines Meisters gefolgt zu sein: Möglichst viele Schnitte und das Herumgehopse zwischen möglichst vielen, völlig willkürlichen Kameraperspektiven, um den Eindruck von Dynamik zu erwecken. Nichts könnte öder sein.


* Nur so am Rande: Barron hatte zuvor bereits bei drei Episoden von Jim Hensons Storyteller Regie geführt: Hans My Hedgehog, Fearnot und Sapsorrow.  

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