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Montag, 19. August 2013

J.R.R. Tolkien und das Erbe der Englischen Romantik (2)

Teil 1 * Teil 3

{Teile dieses Textes habe ich hier schon mal vor anderthalb Jahren oder so gepostet, was hoffentlich niemanden stört.}

In Thomas Carlyles (1795-1881) Werk verbinden sich revolutionäre und reaktionäre Elemente zu einer widersprüchlichen und doch unauflöslichen Einheit, was den Autor zu einem typischen Kind seiner Zeit macht. Die Französische Revolution und mehr noch die Industrielle Revolution, die in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts das Antlitz Englands und das Leben seiner Bewohner von Grund auf umwälzte, hatten die überkommenen politischen Parteiungen aufgelöst. Tory-Radikale wie Richard Oastler waren ebenso erklärte Gegner der aktuellen Entwicklungen wie die Anhänger des utopischen Sozialisten Robert Owen. Carlyle  gehörte eher zur ersteren Fraktion, doch zählte er zu seinen Freunden auch Linke wie den radikalen Publizisten und Dichter Leigh Hunt, der mit Shelley, Keats und Byron befreundet gewesen war, den liberalen Philosophen John Stuart Mill und den amerikanischen Transzendentalisten Ralph Waldo Emerson. Was ihn von den meisten englischen Romantikern unterschied war nicht nur sein inniges Verhältnis zum deutschen Idealismus und zur deutschen Literatur (Goethe, Jean Paul, Tieck, Novalis), sondern auch seine intensive Beschäftigung mit historischen Fragen, was sich u.a. in seiner monumentalen Arbeit über die Französische Revolution (1837), der Veröffentlichung der Letters and Speeches of Oliver Cromwell (1845) und der berühmt-berüchtigten Schrift On Heroes and Hero-Worship and the Heroic in History (1841) niederschlug. Seine vielleicht größte Leistung auf diesem Gebiet bestand in der Rehabilitierung Cromwells und der Puritanischen Revolution. (1) Was uns hier jedoch in erster Linie interessiert, ist sein 1843 erschienenes Buch Past and Present. In diesem Werk, das Friedrich Engels als das einzige englische Buch jener Jahre bezeichnete, „das menschliche Saiten anschlägt, menschliche Verhältnisse darlegt und eine Spur von menschlicher Anschauungsweise entwickelt" (2), hüllte sich Carlyle in das Gewand des Propheten und sprach den Bannfluch über das kapitalistische England aus.
Seinem Auge bot sich eine Nation dar, die auf wundersame Weise zugleich ungeheuer reich und fürchterlich arm ist. Nie zuvor wurde soviel produziert, und doch scheint es niemanden zu geben, der wirklichen Nutzen aus diesem Reichtum zu ziehen vermöchte. Die Arbeiter und ihre Familien versinken in unbeschreiblichem Elend, während die Reichen innerlich verkümmert sind. 
Many men eat finer cookery, drink dearer liquors, – with what advantage they can report, and their Doctors can: but in the heart of them, if we go out of the dyspeptic stomach, what increase of blessedness is there? Are they better, beautifuller, stronger, braver? Are they even what they call 'happier? Do they look with satisfaction on more things and human faces in this God's Earth; do more things and human faces look with satisfaction on them? Not so. Human faces gloom discordantly, disloyally on one another.
Zur Umschreibung der Situation bedient sich Carlyle mystischer und religiöser Formulierungen – die Menschen haben ihre Seele verloren, sie leben nicht mehr im Einklang mit den Gesetzen der Natur, sie haben über die oberflächlichen Erscheinungsformen die Essenz der Dinge vergessen usw. –, aber was er mit ihrer Hilfe beschreibt, ist die Mentalität des bürgerlichen Englands in seinem triumphalen Aufstieg. Was er erblickt ist eine Gesellschaft des "Mammonismus", in der „power, cash, celebrity" zum einzigen Wertmaßstab geworden sind, und die die „Enlightened Selfishness" der liberalen Ökonomen und ihrer utilitaristischen Philosophenschüler zur höchsten Weisheit erhoben hat. „Free-trade, Competition, and Devil take the hindmost, our latest Gospel yet preached!" Die vielgepriesene "Freiheit" des Engländers hat sich entpuppt als die Freiheit, „'to buy where he finds it cheapest, to sell where he finds it dearest.'" Die politische Klasse ist so korrupt geworden, dass Carlyle den sarkastischen Vorschlag macht, man möge die Parlamentswahlen doch lieber gleich durch den offenen Verkauf von Sitzen im Unterhaus nach festgelegten Preislisten ersetzen. Und trotz seiner toryistischen Sympathien macht er sich auch über die alte Aristokratie keine Illusionen. Aller ihrer einstigen gesellschaftlichen Funktionen seit langem entkleidet, besteht ihr einziger Lebensinhalt bloß noch im Verzehren dessen, was andere produziert haben – und in der Fuchsjagd. In seinen Augen ist eine solche Klasse eine noch abscheulichere Abnormität als die geldversessene Bourgeoisie.
Was Carlyle von einem simplen Moralisten unterschied, der den allgemeinen "Werteverfall" beklagt, war seine intuitive Einsicht in die realen Wurzeln der von ihm beschriebenen Situation. Der Kapitalismus hatte die alten ständischen und korporativen Verbände, in die das Leben der Menschen jahrhundertelang eingebettet gewesen war, zersetzt und schließlich ganz aufgelöst. Übriggeblieben waren isolierte Individuen in einer Welt, beherrscht von den Regeln des Marktes und des allgemeinen Wettbewerbs.
[W]e for the present, with our Mammon-Gospel, have come to strange conclusions. We call it a Society; and go about professing openly the totalest separation, isolation. Our life is not a mutual helpfulness; but rather, cloaked under due laws-of-war, named 'fair competition' and so forth, it is a mutual hostility. We have profoundly forgotten everywhere that Cash-payment is not the sole relation of human beings; we think, nothing doubting, that it absolves and liquidates all engagements of man. [...] Cash-payment never was, or could except for a few years, be the union-bond of man to man. Cash never yet paid one man fully his deserts to another; nor could it, nor can it, now or henceforth to the end of the world.
Die sozioökonomische Entwicklung, die zu einem Zustand geführt hatte, in dem das Geld zum einzigen Vermittler gesellschaftlicher Beziehungen geworden war, blieb für Carlyle ein Buch mit sieben Siegeln. Er machte die Abwendung der Menschen von Gott und seinem Gesetz – das zugleich das Gesetz der Natur, der wahren Tatsachen ("facts") sei – hierfür verantwortlich. Doch ändert dies nichts an der Pointertheit seiner Schilderung, ebensowenig an der klar formulierten Einsicht, dass dies im Gegensatz zu den Behauptungen des Liberalismus kein "natürlicher" Zustand war. In seinen Augen bedeutete es vielmehr den Untergang aller wirklichen "Gesellschaft", ihre Auflösung in einen ewigen Kriegszustand aller gegen alle. Er wird nicht müde zu betonen,
that 'enlightened Egoism,' never so luminous, is not the rule by which man's life can be led. That 'Laissez-faire,' 'Supply-and- demand,' 'Cash-payment for the sole nexus,' and so forth, were not, are not, and will never be, a practicable Law of Union for a Society of Men.
Zur Herausarbeitung seiner Position kontrastiert Carlyle im zweiten Buch von Past and Present die moderne Wirklichkeit mit dem Leben im mittelalterlichen Kloster St. Edmundsbury, wobei er ein zwar romantisch eingefärbtes, aber keineswegs völlig idealisiertes Bild des feudalen Zeitalters zeichnet. 
Auch wenn er dabei den in der Person des Abtes Samson verkörperten strengen, aber gerechten und mitfühlenden Paternalismus in den Mittelpunkt rückt, zeigt er damit doch, dass das Mittelalter als eine Art Plattform dienen konnte, von der aus man die bürgerliche Gesellschaft kritisch betrachten und beurteilen konnte, weil dieses Zeitalter nicht nur in Äußerlichkeiten völlig anders war, sondern auch in „thought, word, action, outlook and position". Ein ernsthafter Blick auf das 12. Jahrhundert konnte zeigen, dass eine Gesellschaft, in der die Bande zwischen den Menschen nicht durch "cash-payment" geknüpft werden, kein utopisches Wolkenkuckucksheim sein muss. 
Voraussetzung dafür war, dass Carlyle das mittelalterliche Europa nicht – wie etwa Novalis in Die Christenheit oder Europa – als ein märchenhaftes Christkönigreich auf Erden betrachtete, sondern als eine reale Gesellschaft von lebenden und arbeitenden Menschen. Der religiöse Charakter der Epoche war ihm ebenso wichtig wie dem deutschen Dichter, doch sah er im mittelalterlichen Katholizismus nichts mystisches. Auf den introspektiven Gottsucher und Gewissenserforscher des 19. Jahrhunderts müsse die Religiosität jener Ära vielmehr nüchtern, ritualistisch, ja "weltlich" wirken. Dies gerade sei jedoch ein Zeichen ihrer Stärke und Gesundheit. Der wahre Glaube, dessen Abhandenkommen er für die Misere seiner Zeit verantwortlich machte, bestand für ihn nicht aus Dogmen oder persönlichen Erweckungserlebnissen, sondern aus einer weitgehend unbewussten Orientierung an der "ewigen Gerechtigkeit", die das aktive und auf irdische Belange konzentrierte Leben des Gläubigen erfüllt:
'The Unconscious is the alone Complete.' Abbot Samson all along a busy working man, as all men are bound to be, his religion, his worship was like his daily bread to him; – which he did not take the trouble to talk much about; which he merely ate at stated intervals, and lived and did his work upon! 
[F]or properly speaking, all true Work is Religion: and whatsoever Religion is not Work may go and dwell among the Brahmins, Antinomians, Spinning Dervishes, or where it will; with me it shall have no harbour. Admirable was that of the old Monks, 'Laborare est Orare, Work is Worship.'
Für den Anglokatholizismus der von Edward B. Pusey und dem späteren Kardinal Newman angeführten Oxford-Bewegung hatte er deshalb nur Spott übrig. Eine derartige Wiederbelebung des Mittelalters war für ihn bloß eine peinliche Maskerade. (3)

Die Schlüsse, die Carlyle aus seiner Analyse der englischen Gesellschaft zog, waren durch und durch reaktionär. Massenbewegungen wie die Französische Revolution oder den Chartismus betrachtete er als Symptome einer aus den Fugen geratenen Welt, aber nicht als Ansatzpunkte für eine Lösung des Problems. Past and Present war als eine Art letzte Warnung an das bürgerliche England gedacht. Wie Chris R. Vanden Bossche in der Einleitung zu seiner Studie Carlyle and the Search for Authority schreibt, waren seine Schriften
an attempt to resolve dilemmas raised by what he and his contemporaries perceived as a revolutionary shift of authority in virtually all realms of discourse and institutions of power in western Europe. From his vantage, it appeared not only that authority had shifted but that the transcendental grounds for it had been undermined.
Entsprechend sah er den einzigen Ausweg aus der herrschenden Misere in einem „recourse to transcendental authority". Die herrschende Klasse hatte sich als unfähig erwiesen, die ihnen zukommenden Aufgaben zu erfüllen. An ihre Stelle müssten wahre Führer, echte "Helden" treten. Schon in Past and Present sieht Carlyle bizarrerweise ausgerechnet in den Großkapitalisten, den "Captains of Industry", das Material, aus dem diese neuen Heroen geformt werden könnten. (4) In ihrer vollen Wucht bricht sich die protofaschistische Tendenz seines Denkens allerdings erst nach der europäischen Revolution von 1848 Bahn, die ihn zutiefst verunsicherte. Ihren vollkommensten Ausdruck findet sie in den Latter-Day Pamphlets von 1850 und dem 1853 erschienenen, extrem rassistischen Discourse on the Nigger Question, der u.a. zum endgültigen Bruch mit John St. Mill führte. Wie Marx und Engels ironisch bemerkten: „Dem Kultus des Genius [...] ist [...] der Genius abhanden gekommen. Der Kultus ist geblieben." (5)

Carlyles Schicksal ist das erste große Beispiel dafür, wie sich der romantische Antikapitalismus, konfrontiert mit einer echten revolutionären Massenbewegung, in eine faschistoide Richtung zu entwickeln beginnt.
Doch entwertet dies nicht die beachtenswerten Seiten von Past and Present. Zu diesen gehört auch die beinahe religiöse Wertschätzung der Arbeit als des zentralen Inhalts jedes wahrhaft menschlichen Lebens:
[T]here is a perennial nobleness, and even sacredness, in Work. Were he never so benighted, forgetful of his high calling, there is always hope in a man that actually and earnestly works: in Idleness alone is there perpetual despair. Work, never so Mammonish, mean, is in communication with Nature; the real desire to get Work done will itself lead one more and more to truth, to Nature's appointments and regulations, which are truth. The latest Gospel in this world is, Know thy work and do it. [...] It has been written, 'an endless significance lies in Work;' a man perfects himself by working. Foul jungles are cleared away, fair seedfields rise instead, and stately cities; and withal the man himself first ceases to be a jungle and foul unwholesome desert thereby.
Damit wandte sich Carlyle vor allem gegen den müßiggängerischen Lebensstil der englischen Aristokratie, doch bot sich damit zugleich auch der Ansatzpunkt zu einem neuen Geschichtsverständnis:
It is all work and forgotten work, this peopled, clothed, articulate-speaking, high-towered, wide-acred World. The hands of forgotten brave men have made it a World for us; they, – honour to them; they, in spite of the idle and the dastard. (6)
Dachte man diesen Gedanken konseuquent weiter, so war die selbstherrliche Arroganz, mit der viele Aufklärungsphilosophen auf die "dunklen Jahrhunderte" herabgeschaut hatten, unmöglich geworden. Die Vergangenheit erhielt eine neue Würde, denn sie war identisch mit der mühseligen Arbeit unzähliger Generationen, die im Ringen mit der Natur die Grundlagen geschaffen hatten, auf denen die Gesellschaft der Gegenwart basierte. Allerdings behandelte Carlyle die Arbeit noch weitgehend als Abstraktum und fragte sich nicht, wie die sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen, unter denen Menschen arbeiten, den Charakter dieser Arbeit und ihrer Produkte beeinflussen. Diesen Schritt würde erst sein "Schüler" Ruskin tun.

John Ruskin (1819-1900) war der bedeutendste Kunstkritiker des viktorianischen Englands. Berühmt geworden durch sein entschiedenes Eintreten für das Werk des Landschaftsmalers J.M.W. Turner im ersten Band seiner Modern Painters (1843), wurde er ab 1848 zum Inspirator und Förderer der Präraffaeliten und leistete mit The Seven Lamps of Architecture (1849) und The Stones of Venice (1851-53) einen wichtigen Beitrag zur neuerlichen Wertschätzung der gotischen Architektur. Zudem formulierte er in seinen Schriften Grundsätze wie den der "Materialgerechtigkeit", die die "Arts and Crafts" - Bewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts und auch noch das Bauhaus beeinflussen sollten. Mit Thomas Carlyle verband ihn eine enge Freundschaft. Bis 1848 von strenger evangelikaler Frömmigkeit, wandte Ruskin sich nach einer zehnjährigen, schmerzhaften Glaubenskrise 1858 von der Religion ab. Hatte bisher Gott im Zentrum seiner Weltanschauung und Ästhetik gestanden, so nahm diesen Platz von da ab der Mensch ein. Dies führte ihn u.a. dazu, sich verstärkt mit sozialen und ökonomischen Fragen zu beschäftigen, was ihn schließlich mit Büchern wie Unto this Last (1860), Munera Pulveris (1862/63), The Crown of Wild Olive (1866), Time and Tide (1867) und Fors Clavigera (1871-80) zum vielleicht bekanntesten radikalen Gesellschaftskritiker seiner Zeit machte. Carlyles Past and Present hatte bei dieser Entwicklung eine wichtige Rolle gespielt. Als er 1887 Alfred MacFee seine Ausgabe des Buches schenkte, schrieb er dem Freund dazu: „I now send you a book which I read no more, because it has become a part of myself – and my old marks in it are now useless because in my heart I mark it all." (7)

Im fünften Band von Modern Painters (1860) beschreibt Ruskin im Rahmen einer allegorischen Interpretation von Turners Gemälde The Goddess of Discord Choosing the Apple of Contention in the Garden of the Hesperides, worin für ihn das "große spirituelle Faktum" seiner Zeit bestand: im "Aufstieg des Drachen", des „evil spirit of wealth", der als neuer Gott Britanniens über einem schwefelfarbenen „paradise of smoke" thront. (8) Sechs Jahre später lässt er sich in Traffic ausführlicher über diese wahre Nationalreligion des viktorianischen Englands aus:
You know we are speaking always of the real, active, continual, national worship; that by which men act while they live; not that which they talk of when they die. Now, we have, indeed, a nominal religion, to which we pay tithes of property, and sevenths of time; but we have also a practical and earnest religion, to which we devote nine-tenths of our property and six-sevenths of our time. And we dispute a great deal about the nominal religion; but we are all unanimous about this practical one, of which I think you will admit that the ruling goddess may be best generally described as the ‘Goddess of Getting-on,’ or ‘Britannia of the Market'.
Diese Göttin kennt nur ein Gebot: Verdiene Geld, verdiene mehr Geld, verdiene noch mehr Geld! Ihre Tempel sind die Fabriken von Manchester, Glasgow, Leeds; ihre heiligen Obelisken die rauchenden Schlote, die die Silhouetten der Industriestädte beherrschen. Ihr zu Ehren werden klare Bäche und Flüsse in stinkende Kloaken, grünes Hügelland in öde Schutthalden verwandelt. Auf ihren Altären werden tagtäglich Menschenopfer dargebracht, während sich ihre Anhänger mit einem ebenso heuchlerischen wie trügerischen Idyll umgeben. Voller Sarkasmus wendet sich Ruskin an die Bourgeoisie:
Your ideal of human life then is, I think, that it should be passed in a pleasant undulating world, with iron and coal every-where underneath it. On each pleasant bank of this world is to be a beautiful mansion, with two wings; and stables, and coach-houses; a moderately sized park; a large garden and hot houses; and pleasant carriage drives through the shrubberies. In this mansion are to live the favoured votaries of the Goddess; the English gentleman, with his gracious wife, and his beautiful family; always able to have the boudoir and the jewels for the wife, and the beautiful ball dresses for the daughters, and hunters for the sons, and a shooting in the Highlands for himself. At the bottom of the bank, is to be the mill; not less than a quarter of a mile long, with a steam engine at each end, and two in the middle, and a chimney three hundred feet high. In this mill are to be in constant employment from eight hundred to a thousand workers, who never drink, never strike, always go to church on Sunday, and always express themselves in respectful language. Is not that, broadly, and in the main features, the kind of thing you propose to yourselves? It is very pretty indeed seen from above; not at all so pretty, seen from below. For, observe, while to one family this deity is indeed the Goddess of Getting on, to a thousand families she is the Goddess of not Getting on. (9)
Bereits in Modern Painters hatte Ruskin das "Gesetz der Hilfe" formuliert, das sich als grundlegendes Gesetz des Lebens in der Komposition eines Gemäldes ebenso ausdrücken müsse wie in der Organisation einer Gesellschaft:
Composition may best be defined as the help of everything in the picture by everything else. [...] Government and cooperation are in all things and eternally the laws of life. Anarchy and competition, eternally, and in all things, the laws of death. (10)
Die durch den Kapitalismus herbeigeführte Atomisierung der Gesellschaft – ihre Auflösung in unzählige "unabhängige" Subjekte, die in ständiger Konkurrenz zueinander stehen – war für ihn deshalb zutiefst unnatürlich – das deutliche Symptom einer schleichenden, aber letztlich tödlichen Krankheit.
Die liberale politische Ökonomie Adam Smiths und David Ricardos verwarf er in Unto this Last als pseudowissenschaftliche Rechtfertigung nackter Selbstsucht. (11) Die Wirtschaft habe nicht der blinden Akkumulation des Kapitals, sondern der Bereicherung des Lebens zu dienen:
[T]he real science of political economy, which has yet to be distinguished from the bastard science, as medicine from witchcraft, and astronomy from astrology, is that which teaches nations to desire and labour for the things that lead to life: and which teaches them to scorn and destroy the things that lead to destruction.
Der Gedankengang gipfelt in Ruskins berühmter Definition des Reichtums:
THERE IS NO WEALTH BUT LIFE. Life, including all its powers of love, of joy, and of admiration. That country is the richest which nourishes the greatest number of noble and happy human beings; that man is richest who, having perfected the functions of his own life to the utmost, has also the widest helpful influence, both personal, and by means of his possessions, over the lives of others. (12)
Doch eben diese Art Reichtum kann der Kapitalismus nicht schaffen.

Die intensive Beschäftigung mit der mittelalterlichen Kunst trug ohne Zweifel dazu bei, Ruskins kritischen Blick auf die bürgerliche Gesellschaft zu schärfen. Sie war es auch, die es ihm ermöglichte, über die Positionen seines "Lehrers" Carlyle hinauszuwachsen.  Für diesen hatte der Zugang zum Mittelalter in der Lektüre der Chronik des Mönchs Jocelyn de Brakelond bestanden, Ruskin fand ihn in der Betrachtung gotischer Kathedralen. Der Unterschied war von entscheidender Bedeutung. Stand bei dem einen die "gute Regierung" des Abtes Samson im Zentrum der Aufmerksamkeit, so bei dem anderen die schöpferische Tätigkeit anonymer Handwerker. Carlyle hatte die Arbeit an sich verherrlicht, Ruskin stellte sich angesichts der Schönheit der gotischen Architektur die Frage nach dem Charakter der Arbeit, die solche Wunder hervorgebracht hatte.
In The Nature if Gothic hebt er die "Grobheit" ("Roughness") als einen der charakteristischen Züge dieser Kunstform hervor. Gotische Bauten, Steinmetzarbeiten und Skulpturen sind nicht perfekt, aber gerade das ist Teil ihrer künstlerischen Größe. Denn diese Unvollkommenheit ist Ausdruck wahrer Menschlichkeit. Jeder Mensch besitzt ein kreatives Potential, aber kein Mensch ist perfekt. Wünscht man eine makellose Ausführung, so muss man – anders als die gotischen Baumeister – die Kreativität des einzelnen Handwerkers ersticken:
Observe, you are put to a stern choice in this matter. You must either make a tool of the creature, or a man of him. You cannot make both. Men were not intended to work with the accuracy of tools, to be precise and perfect in all their actions. If you will have that precision out of them, and make their fingers measure degrees like cog-wheels, and their arms strike curves like compasses, you must inhumanize them. All the energy of their spirits must be given to make cogs and compasses of themselves [...] On the other hand, if you will make a man of the working creature, you cannot make a tool. Let him but begin to imagine, to  think, to try to do anything worth doing; and the engine-turned precision is lost at once. Out come all his roughness, all his dulness, all his incapability [...]: but out comes the whole majesty of him also.
Das Studium der Gotik führte Ruskin so ganz wie von selbst zu einer scharfen Kritik der modernen, industriellen Produktionsweise, die den Arbeiter seiner Menschlichkeit beraubt, sein schöpferisches Potential abtötet, ihn zu einer "lebenden Maschine" macht.
[T]o feel their souls withering within them, unthanked, to find their whole being sunk into an unrecognized abyss, to be counted off into a heap of mechanism numbered with its wheels, and weighed with its hammer strokes, this nature bade not; this God blesses not; this humanity for no long time is able to endure.
Eine wichtige Rolle spielt dabei die immer weiter fortschreitende Arbeitsteilung:
We have much studied, and much perfected, of late, the great civilized invention of the division of labour; only we give it a false name. It is not, truly speaking, the labour that is divided; but the men: – Divided into mere segments of men – broken into small fragments and crumbs of life; so that all the piece of intelligence that is left in a man is not enough to make a pin, or a nail, but exhausts itself in making the point or the head of a nail.
Dazu gehört vor allem auch die strikte Trennung von körperlicher und geistiger Arbeit:
We are always in these days endeavouring to separate the two; we want one man to be always thinking, and another to be always working, and we call one a gentleman, and the other an operative; whereas the workman ought often to be thinking, and the thinker often to be working, and both should be gentlemen, in the best sense. As it is, we make both ungentle, the one envying, the other despising, his brother; and the mass of society is made up of morbid thinkers, and miserable workers. Now it is only by labour that thought can be made healthy, and only by thought that labour can be made happy, and the two cannot be separated with impunity.
Ruskin gelangte auf diese Weise zu Einsichten, wie wir sie ganz ähnlich auch bei Fourier und Marx finden. In seiner Gegenüberstellung von feudalem und bürgerlichem England zeigte sich wie nie zuvor das revolutionäre Potential der romantischen Mittelalterbegeisterung:
There might be more freedom in [medieval] England, though her feudal lords’ lightest words were worth men's lives, and though the blood of the vexed husbandman dropped in the furrows of her fields, than there is while the animation of her multitudes is sent like fuel to feed the factory smoke, and the strength of them is given daily to be wasted into the fineness of a web, or racked into the exactness of a line.
And, on the other hand, go forth again to gaze upon the old cathedral front, where you have smiled so often at the fantastic ignorance of the old sculptors; examine once more those ugly goblins, and formless monsters, and stern statues, anatomiless and rigid; but do not mock at them, for they are signs of the life and liberty of every workman who struck the stone; a freedom of thought, and rank in scale of being, such as no laws, no charters, no charities can secure; but which it must be the first aim of all Europe at this day to regain for her children.
Der widernatürliche und unmenschliche Charakter, den die Arbeit im industriellen Kapitalismus angenommen hat, bildet für Ruskin den Kern der modernen Misere. Diese kann deshalb auch nicht behoben werden, indem man die Arbeiter belehrt oder ihnen Moralpredigten hält,
for to teach them is but to show them their misery, and to preach to them, if we do nothing more than preach, is to mock at it. It can be met only by a right understanding, on the part of all classes, of what kinds of labour are good for men, raising them, and making them happy; by a determined sacrifice of such convenience, or beauty, or cheapness as is to be got only by the degradation of the workman; and by equally determined demand for the products and results of healthy and ennobling labour. (13)
Für William Morris war The Nature of Gothic, das ursprünglich ein Kapitel von The Stones of Venice bildete,
one of the most important things written by the author, and in future days will be considered as one of the very few necessary and inevitable utterances of the century. [...] [T]he lesson which Ruskin here teaches us is that art is the expression of man's pleasure in labour; that it is possible for man to rejoice in his work, for, strange as it may seem to us to-day, there have been times when he did rejoice in it; and lastly, that unless man's work once again becomes a pleasure to him, the token of which change will be that beauty is once again a natural and necessary accompaniment of productive labour, all but the worthless must toil in pain, and therefore live in pain. (14)
John Ruskin hatte erkannt, dass Menschen nur dann wirklich schönes erschaffen können, wenn die Verhältnisse, unter denen sie leben und arbeiten selbst schön sind:
Schöne Kunst kann nur von Menschen hervorgebracht werden, die schöne Dinge um sich haben und die Muße besitzen, sie zu betrachten. (15)
Auch dies ein Gedanke, der von William Morris konseuquent weiter entwickelt werden sollte.

Wie wir sehen, hatte Ruskin sich schon sehr weit von Carlyles Position entfernt, die in erster Linie auf die Suche nach einer neuen, im Transzendenten verankerten und vom "Heroen" verkörperten Autorität ausgerichtet war. Dennoch war auch sein Antikapitalismus im Kern konservativer Natur. Einmal hatte er sich selbst und seinen Vater als „violent Tories of the old school" (16) bezeichnet, und genau genommen blieb er sein Leben lang ein Tory-Radikaler, auch wenn er sich im siebten seiner unter dem Titel Fors Clavigera gesammelten "Briefe an die Arbeiter Großbritanniens" als einen "tiefroten Kommunisten" bezeichnete.
Seinen Reformbestrebungen lag trotz einiger "sozialistischer" Zutaten immer noch das paternalistische Gesellschaftsmodell von Carlyles St. Edmundsbury zugrunde. George P. Landow hat in ihnen sogar Parallelen zum Evangelikismus erkennen wollen, dem Ruskin ursprünglich angehangen hatte:
Evangelical societies for the prevention of vice and the distribution of Bibles, for the converting of the heathen and the saving of waifs and strays, grew out of the same attitudes one may perceive in Ruskin's statements about the working class. (17)
Sein Einfluss auf den Christlichen Sozialismus, die reformistische Arbeiterbewegung Englands und die Ideologie Mahatma Gandhis sagt deshalb auch mehr über den konservativen Gehalt dieser politischen Strömungen aus, als dass er als Beleg für die Fortschrittlichkeit seines Denkens dienen könnte.
Im Grunde träumte Ruskin von einer Rückkehr zum Zunfthandwerk des Mittelalters – ein Traum, den er mit der Gründung der Guild of St. George 1871 in die Praxis umzusetzen versuchte. Sein heiliger Ritter, der gegen den Drachen Mammon antreten und die "Maikönigin" des wahren Lebens aus seinen Klauen befreien sollte, trug leider nur allzu deutlich die Züge Don Quijotes.
Ruskins Größe bestand darin, in einer Zeit, in der die Bourgeoisie nach dem Zerfall der Chartistenbewegung die britische Gesellschaft so gut wie unangefochten dominierte, seine geistige Unabhängigkeit bewahrt zu haben. Dass er dabei mitunter in die Pose des selbstgerechten Predigers vefiel, lag nicht nur an seiner evangelikalen Vergangenheit, sondern mehr noch an der immer größeren Isolation, die schließlich sein tragisches Schicksal besiegeln sollte. Voller Verbitterung schrieb er 1873 im siebzehnten Brief von Fors Clavigera:
St. George’s war! Here since last May [...] have I been asking whether any one would volunteer for such a battle? Not one human creature, except a personal friend or two, for mere love of me, has answered. (18)
Es fanden sich weder die wohlmeinenden Geschäftsleute, die seine Gilde finanziert hätten, noch die respektvollen Proletarier, die wild darauf gewesen wären, sich in zünftige Handwerker verwandeln zu lassen.
Fünf Jahre später wandte Ruskin sich erneut der Religion zu und entwickelte außerdem eine Faszination für den damals äußerst populären Spiritismus, wobei seine unglückliche Liebe zu der im selben Jahr verstorbenen Rose la Touche eine wohl nicht unbeträchtliche Rolle spielte.
Die von Halluzinationen begleiteten psychischen Zusammenbrüche, die ihn ab Februar 1878 heimsuchten, mögen vielfältige Ursachen gehabt haben. So besteht kein Zweifel, dass er ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität hatte. Aber das schreckliche Gefühl der Verlorenheit und Hilflosigkeit, das ihn nächtliche Kämpfe mit dem Satan ausfechten ließ, während sich die Gegenstände in seinem Zimmer in „fantastic, malignant, and awful imps and devils and witches" (19) verwandelten, verschmolz zunehmend mit seiner Sicht auf die gesellschaftliche Entwicklung. Er sah sich mehr und mehr von einer vom Teufel beherrschten Welt umgeben, die scheinbar unaufhaltsam auf den Abgrund der Hölle zusteuerte. Blickte er aus dem Fenster seines Refugiums Brantwood im idyllischen Lake District, so sah er über dem Horizont Englands – einer apokalyptischen Warnung gleich – jene pestilenzialischen Wolken auftauchen, die er 1884 in seiner bizarren Schrift The Storm-Cloud of the Nineteenth Century beschrieben hat.

So gesehen gewiinnt der Wahnsinn, dem Ruskin schließlich zum Opfer fiel, symbolische Bedeutung. Der romantisch-konservative Antikapitalismus war an einem Scheidepunkt angelangt. Aus sich selbst heraus konnte er keine lebensfähige Alternative zur herrschenden Gesellschaftsordnung entwickeln, sondern war dazu verurteilt, zu einem bloßen Antimodernismus zu degenerieren – durchsetzt mit wirren Träumen von einer Rückkehr zum Feudalismus und erfüllt vom Geist der Hoffnungslosigkeit.
Die einzige Alternative zu dieser Entwicklung bestand darin, die Grenzen des radikalen Toryismus endgültig zu überschreiten und sich einem Sozialismus zuzuwenden, der nicht wie Ruskins "Kommunismus der alten Schule" in einer Mischung aus Thomas Mores Utopia, radikaler Agrarreform und mittelalterlichem Zunfthandwerk bestand. Der Aufstand der Pariser Kommune von 1871 – als die Arbeiterklasse zum ersten Mal in der Geschichte die Macht eroberte und für mehrere Wochen zu halten verstand, bis sie von den Truppen der bürgerlichen Regierung niedergerungen wurde, woraufhin die Sieger ein wahres Schlachtfest der Rache veranstalteten –  brachte Ruskin beinahe dazu, die Bedeutung des Klassenkampfes zu verstehen. Im siebten Brief von Fors Clavigera schrieb er: „The Real War in Europe, of which this fighting in Paris is the Inauguration, is between these [Capitalists] and the workmen, such as these have made him." (20) Aber auch wenn er die Kapitalisten für den Ausbruch der Revolution verantwortlich machte, folgte er in seiner Darstellung der Aufständischen als brandschatzender Vandalen doch ganz der bürgerlichen Propaganda. Es steht deshalb zu befürchten, dass er ähnlich wie Carlyle reagiert hätte, wenn er auf unmittelbarere Weise mit einer revolutionären Massenbewegung konfrontiert worden wäre. Im England seiner Zeit war dies jedoch nicht der Fall. Die Jahrzehnte, in denen Ruskin seine Gedanken entwickelte, waren geprägt durch einen mächtigen Wirtschaftsaufschwung, der bis 1873 – dem Beginn der sog. "Großen Depression des 19. Jahrhunderts" – anhielt. Auf dieser Grundlage entstand eine Gewerkschaftsbewegung, die ausschließlich ökonomische und sozialreformerische Ziele verfolgte, und der es tatsächlich gelang, den Lebensstandard eines Teils der britischen Arbeiterklasse anzuheben. Auf das bürgerliche Publikum mussten Ruskins Ideen fürchterlich radikal wirken, und „[m]ost contemporary readers found both [his] general attitudes and his specific proposals so outrageous that they concluded that he must have been struck mad" (21), doch in Wirklichkeit bildeten auch sie nur einen Teil dieser reformistischen Strömung.

Erst William Morris würde den alles entscheidenden Schritt tun, und damit der dem romantischen Antikapitalismus entwachsenen Tradition eine neue Entwicklungsmöglichkeit eröffnen. Wie er selbst es später beschrieb:
[T]he consciousness of revolution stirring amidst our hateful modern society prevented me, luckier than many others of artistic perceptions, from crystallizing into a mere railer against ‘progress’ (22)
Fortsetzung folgt ...


(1) Christopher Hill führt in seiner klassischen Cromwell-Biographie einige Belege dafür an, dass sich der große Oliver in der Volksüberlieferung auch nach 150 Jahren von Beschimpfungen und Verleumdungen durch die offiziellen Historiker ein positives Ansehen bewahrt hatte. So berichteten u.a. die Spitzel des Home Office 1812, dass die von ihnen beschatteten Kreise das Kommen eines "zweiten Oliver" herbeisehnten, "to cleanse the Augean stable". Doch erst mit Thomas Carlyle wurde es auch in Gelehrtenkreisen wieder möglich, sich mit der Gestalt des Revolutionsführers und Lord Protectors auf differenzierte und objektivere Weise auseinanderzusetzen.  (Vgl.: Christopher Hill: God's Englishman. Oliver Cromwell and the English Revolution. S. 273.) 
(2) Friedrich Engels: Die Lage Englands – „Past and Present". In: Marx/Engels: Werke. Bd. 1. S. 525.
(3) Thomas Carlyle: Past and Present. S. 15; 27; 28; 99; 15; 87 & 109; 29; 58f.; 72.
(4)  Fairerweise sei angemerkt, dass auch der französische utopische Sozialist Saint-Simon und seine Anhänger in den "Führern der Industrie" jene Klasse sahen, die dazu berufen sei, eine positive Umgestaltung der Gesellschaft in die Wege zu leiten. Wie Carlyle rechneten auch sie den Industriellen zur Gruppe der "Arbeiter". 
(5) Karl Marx & Friedrich Engels: Rezensionen aus der ‘Neuen Rheinischen Zeitung. Politisch-ökonomische Revue’. Viertes Heft [April 1850]. In: Marx/Engels: Werke. Bd. 7. S. 256.
(6) Thomas Carlyle: Past and Present. S. 80.
(7)  Zit. nach: George P. Landow: The Aesthetic and Critical Theories of John Ruskin. Kap. 4-4
(8) Vgl.: Ebd. Kap. 5-6
(9)  John Ruskin: The Crown of Wilde Olive. Traffic.
(10)  Zit. nach: George P. Landow: Ruskin. Kap. 3.
(11) Seine Beschäftigung mit Fragen der politischen Ökonomie zeigt, dass Ruskin versuchte, seinem Abscheu vor dem Kapitalismus eine solidere Grundlage zu verleihen. Allerdings warf er dabei zusammen mit der laissez faire - Ideologie auch gleich die wissenschaftlichen Erkenntnisse Smiths und Ricardos über Bord, für die seine eigenen Überlegungen, die statt der Produktion den Konsum ins Zentrum rückten, keinen wirklichen Ersatz zu bieten vermochten.
(12) John Ruskin: Unto This Last: Ad Valorem.
(13) John Ruskin: The Nature of Gothic. S. 17f.; 22; 22f.; 29; 19f.; 23.
(14) William Morris: Preface to The Nature of Gothic by John Ruskin.
(15) John Ruskin: Die zwei Pfade. Modernes Handwerk und moderner Entwurf. In: Gisela Hönnighausen (Hg.): Die Präraffaeliten. Dichtung, Malerei, Ästhetik, Rezeption. S. 65.
(16) Zit. nach: Paul Mitchell: The contradictory legacy of John Ruskin’s artistic and social critique.
(17) George P. Landow: The Aesthetic and Critical Theories of John Ruskin. Kap. 4-1.
(18) John Ruskin: Fors Clavigera. Bd. 1. S. 226.
(19) Zit. nach: George P. Landow: The Aesthetic and Critical Theories of John Ruskin. Kap. 4-3.
(20) John Ruskin: Fors Clavigera. Bd. 1. S. 97.
(21) George P. Landow: Ruskin. Einleitung. 
(22)  William Morris: How I Became a Socialist.

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