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Freitag, 25. Dezember 2015

Spirits and ghosts that glide by night

Now I remember those old women's words,
Who in my wealth would tell me winter's tales,
And speak of spirits and ghosts that glide by night

Christopher Marlowe, The Jew of Malta


Die englische Tradition, sich in der dunklen Jahreszeit mit dem Erzählen phantastischer und unheimlicher Geschichten zu unterhalten, ist alt. Niemand weiß genau, wie alt, doch schon in den elisabethanischen Tagen von Marlowe und Shakespeare scheint es sich um einen allseits bekannten und vermutlich in sehr viel ältere Zeiten zurückreichenden Brauch gehandelt zu haben. Wann genau er mit Weihnachten verknüpft wurde, ist gleichfalls nicht eindeutig festzumachen, doch als das viktorianische Bürgertum im 19. Jahrhundert daran ging, viele der Formen, in denen dieses Fest bis heute im Vereinigten Königreich gefeiert wird, zu "kodifizieren", gehörte das Erzählen von Gespenstergeschichten zum festen Programm für die Feiertage. Leider einer der Teile der viktorianischen Weihnacht, die es nicht bis ins 21. Jahrhundert geschafft haben. Zumindest nicht in der ursprünglichen Form.

Ich habe mich in einer ganzen Reihe von älteren Blogposts (hier, hier, hier, hier & hier) bereits recht ausführlich darüber ausgelassen, wie das britische Fernsehen seit dem Ende der 60er Jahre immer mal wieder versucht hat,. diese höchst sympathische Tradition in filmischer Weise wiederzubeleben. Heute möchte ich stattdessen zwei außergewöhnliche kleine Werke des Indie-Filmemacher-Paares Daniel und Richard Mansfield vorstellen, von denen zwar nur das zweite den "offiziellen Titel" einer "Ghost Story for Christmas" trägt, die mir jedoch alle beide großartig geeignet erscheinen, um für etwas spukig-weihnachtliche Unterhaltung zu sorgen:      
The Phantom Coach
nach der Kurzgeschichte von Amelia B. Edwards

                 &

The Room in the Tower
nach der Kurzgeschichte von E.F. Benson
Ich habe keinen der übrigen Filme, die von Mansfield Dark bislang produziert wurden, gesehen, doch bin ich auf jedenfall neugierig geworden. Und zumindest ihre dieses Jahr fertiggestellte Adaption von M.R. James' klassischer Horrorstory Count Magnus werde ich mir, sobald ich die Möglichkeit dazu habe, ganz sicher besorgen.


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