Seiten

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Mörderischer Tolkienismus?

Am 13. Dezember 2011 fährt der fünfzigjährige Buchhalter Gianluca Casseri mit seinem grauen Polo in die Innenstadt von Florenz. Er parkt in der Nähe der Piazza Dalmazia, steigt aus, geht zu einer Gruppe senegalesischer Straßenhändler, wartet kurz, zieht seine Smith & Weston und eröffnet das Feuer. Samb Modou (40) und Diop Mor (54) sind auf der Stelle tot, Moustapha Dieng (34) bleibt schwerverletzt auf dem Straßenpflaster liegen. Der Mörder entkommt. Etwa drei Stunden später zückt er in der Nähe des Doms erneut seine Pistole und verwundet zwei weitere Senegalesen. Er flieht vor der Polizei in eine Tiefgarage und jagt sich dort eine Kugel in den Kopf.

Der erste Jahrestag der rassischten Morde von Florenz scheint mir ein passender Anlass, um einige der Gedanken, die mir damals durch den Kopf gegangen sind, hier niederzuschreiben.

Wie in vielen vergleichbaren Fällen wurde auch hier sofort betont, der Täter sei ein "introvertierter Einzelgänger" und "klassischer einsamer Wolf" gewesen. Als Psychogramm Casseris mag dies zutreffen. Sein persönliches Weltbild war offenbar in der Tat reichlich bizarr. Dennoch führt diese Konzentration auf die individuellen Spinnereien des jeweiligen Rassisten {ob gewollt oder ungewollt} stets dazu, von dem allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Kontext abzulenken, in dem diese Verbrechen verübt werden. Ein echtes Paradebeispiel hierfür war die Berichterstattung über den Prozess gegen  den norwegischen Terroristen und Massenmörder Anders Breivig. Im Fall Casseri muss man sich zuerst einmal klarmachen, dass seit geraumer Zeit alle Fraktionen des politischen Establishments in Italien versuchen, eine ausländerfeindliche Stimmung (insbesondere gegen afrikanische Immigranten, Albanier und Roma) heraufzubeschwören. Doch darüberhinaus bemühen sich im Zuge der Wirtschaftskrise überall in Europa Medien und Politik darum, in altbewährter Weise irgendwelche Sündenböcke für die gesellschaftliche Misere zu präsentieren. Sei es, dass "faule Griechen" oder "skrupellose Chinesen" für die Probleme verantwortlich gemacht werden. Sei es, dass im Zuge von "Burka"- oder "Beschneidungs"-Debatten antimuslimische Vorurteile geschürt werden. Sei es, dass man einen wüsten Medienrummel um den tumben Rassisten Thilo Sarrazin veranstaltet, und seinen Anhängern in jeder zweiten Talkshow ermöglicht, ihre abstrusen Ansichten als "diskussionswürdigen Beitrag" zu präsentieren. Und während die EU den Friedensnobelpreis einsackt, schafft sie in Griechenland de facto die Demokratie ab, verdammt die arbeitende Bevölkerung zu Elendsverhältnissen, wie sie seit den 30er Jahren auf diesem Kontinent nicht mehr existiert haben, und heißt stillschweigend gut, dass die Regierung in Athen zur Ablenkung Treibjagd auf Migranten und Migrantinnen machen lässt, während ihre Polizisten in Scharen zur faschistischen Partei Chrysi Avgi überlaufen.  Die Sonntagsreden etablierter Politiker über Toleranz und Völkerverständigung sind ungefähr so glaubwürdig wie der offizielle Antifaschismus der alten DDR. Ein besonders zynisches Beispiel dafür war die kürzliche Einweihung des Berliner Mahnmals für die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma.

So gesehen mag es etwas widersprüchlich erscheinen, wenn ich das Augenmerk meiner Leserinnen und Leser dennoch auf eine von Casseris persönlichen Eigentümlichkeiten lenken will. Doch handelt es sich dabei um etwas, was uns Freunde und Freundinnen des Phantastischen ganz unmittelbar berührt. Der Mörder von Florenz nämlich hat über sich selbst geschrieben:

Er wird 1961 in Ciriegio (PT) geboren, während der Mensch in den Weltraum fliegt und der Himmel sich in der größten Sonnenfinsternis des XX. Jahrhunderts verdunkelt. Im Alter von 12 Jahren, überwältigt von der Begegnung mit H.P. Lovecraft, entfernt er sich endgültig aus dem ihn umgebenden geordneten Kosmos. Seine vielfältigen Interessen im Bereich Fantasy, alle rigoros nicht aktuell, reichen von Flash Gordon bis zum Sci-Fi-Kino der 50er Jahre, von den Autoren der Weird Tales bis zu Val Newtons [sic]* Filmen und darüber hinaus.
Gianluca Casseri war ein begeisterter Fantasyfan! Mehr noch – von 2001 bis 2005 war er Herausgeber des Magazins La Soglia (Die Schwelle), das sich u.a. mit Tolkien, Robert E. Howard und Bram Stoker beschäftigte. Bis heute wird die entsprechende Ausgabe auf der Website der italienischen Tolkiengesellschaft zum Verkauf angeboten. Und wie dort zu lesen ist, war Casseri selbst Mitglied der STI (Societá Tolkienista Italiana). Das ist kein nebensächliches Detail. In Italien hat die Affinität bestimmter Personen und Gruppen der neofaschistischen Szene zum Werk des ‘Professors’ eine lange Tradition. Nicht ohne Grund nannte die Movimento Sociale Italiano – die offen faschistische Vorläuferin von Gianfranco Finis Alleanze Nazionale – das Schulungslager ihrer Jugendbewegung 1980 ‘Campo Hobbit’. Am 5. Mai 2000 veranstaltete die italienische Tolkiengesellschaft gemeinsam mit der rechten Kulturvereinigung Raldo und der der AN nahestehenden Studentenorganisation Azione Universitaria einen Kongress unter dem Titel „J.R.R. Tolkien – Die Reise der Gefährten ins dritte Jahrtausend". Dort konnte man u.a. einem Vortrag über die ‘Beziehung von Spiritualität und Kriegertum’ im Werk des ‘Professors’ lauschen. Einer der Referenten war Alberto Lombardo, Präsident des Studienzentrums La Runa, dem auch Casseri angehörte. Wie Professor Roger Griffins in seinem Aufsatz Revolts Against the Modern World überzeugend dargelegt hat, besteht eine enge Verwandtschaft zwischen der Tolkienbegeisterung vieler italienischer Neofaschisten und dem Kult um Julius Evola, mit dessen Ideen sich La Runa identifiziert. Lebendige Verkörperung dieser Verbindung ist Gianfranco de Turris – bis heute ein prominentes Mitglied der italienischen Tolkiengesellschaft und zugleich ein Verehrer des Gurus der faschistischen Esoterik, dem er noch persönlich seine Aufwartung machen konnte. Auch Casseri zeigte sich offenbar nicht nur vom Herr der Ringe, sondern auch von "keltischen Riten, Neopaganismus [...] und arischen Herrenrassen" fasziniert.

Dieser Mix aus Fantasy und Faschismus ist keineswegs eine nationale Eigenart des Heimatlandes von d’Annunzio, Mussolini und Marinetti:

  • Jussi Halla-aho – Philologe, rassistischer Blogger und führendes Mitglied der ultrarechten ‘Wahren Finnen’ – nennt als seine Hobbies ‘Schießen’ und ‘Tolkien Lesen’.
  • Die British National Party versucht den ‘Professor’ immer mal wieder als ‘einen der ihren’ zu vereinnahmen.
  •  Der südafrikanische Rechtsradikale Stephen Goodson stellte nicht nur die absurde Behauptung auf, Tolkien sei ein Anhänger der faschistischen League of Empire Loyalists gewesen, sondern benutzt ihn auch als Aushängeschild für seine hirnverbrannten Ideen.
  • In dem vom stellvertretenden NPD-Bundesvorsitzenden Holger Apfel 2004 herausgegebenenen Taschenkalender fanden sich neben Germanenkitsch und Geschichtsklitterung auch Ergüsse über Tolkien (neben Ezra Pound & Ernst Jünger).
  • Als Gimli-Darsteller John Rhys-Davies – selbsterklärter Verteidiger der ‘traditionellen, weißen, männlichen Kultur’ – seine ignoranten und rassistischen Äußerungen von sich gab, in denen er das Anwachsen der muslimischen Bevölkerung Europas als eine ‘demographische Katastrophe’ bezeichnete, die die ‘westliche Zivilisation’ bedrohe, berief er sich dabei auf den Herr der Ringe: „I think that Tolkien says that some generations will be challenged. And if they do not rise to meet that challenge, they will lose their civilisation. That does have a real resonance with me."
  • Im Jahr 2008 veröffentlichte Third Way Publications ein Büchlein mit dem Titel Tolkien and Politics. Zwei der drei Autoren – David Kerr & Patrick Harrington – gehören zur Führungsriege der britischen National Liberal Party, die 1989/90 aus dem Zusammenbruch der faschistischen National Front hervorgegangen ist. Harrington ist zudem Generalsekretär der Gewerkschaft Solidarity, die enge Beziehungen zur BNP unterhält. Während ihrer Zeit in der National Front gehörten beide dem sog. ‘Political Soldier’ - Flügel an, der sich auf die Ideen von Evola berief. Ziel ihres Buches ist es offenbar, Tolkien für die rechtsliberale, nationalistische Politik ihrer Partei zu vereinnahmen, wobei sie jedoch bemüht sind, sich von den offen rassistischen Tolkienisten abzugrenzen.
  • Die sich fürchterlich intellektuell gebärdenden Schreiberlinge des österreichischen Magazins Der Funke, die ihre Mission im Kampf gegen den ‘marxistisch-universalistischen Wahnsinn’ und für die ‘ethnokulturelle Identität’ Europas sehen, haben die folgende Erklärung abgegeben: "Die Vereinigung aller identitären Kräfte Europas ist die große Aufgabe unserer Generation. Dabei sollen die nationalen Besonderheiten nicht aufgegeben werden, sondern in einer großen Gemeinschaft bewahrt und erhalten werden. Wir wollen eine Festung, ein Bollwerk der Identität im globalen Meer des Amerikanismus werden! Tolkiens Herr der Ringe ist voll von Metaphern, die genau dieser Vision entsprechen. Es geht um das Bewahren der Eigenart, den Erhalt einer Vielfalt an Völkern, Staatssystemen und Identitäten, gegen eine dunkelrote Flut, aus degenerierten Einheitsmenschen, die von einem totalitären System (dem Auge) auf einen universalen Eroberungszug geschickt werden. Wie die Völker Mittelerdes müssen wir interne Streitigkeiten beilegen und uns gemeinsam gegen den Feind stellen! Wir müssen die Leuchtfeuer eines wehrhaften Europas der Vaterländer entzünden, von Madrid bis Paris, von Berlin bis nach Rom, von Wien bis nach Moskau! " (**) Die Gruppe unterhält freundschaftliche Beziehungen zur rechtsextremen Organisation Casa Pound, mit der auch Casseri in engem Kontakt stand.
  • In den USA finden sich faschistoide Tolkienisten naturgemäß vor allem unter den christlichen Fundamentalisten. Als Beispiele mögen SF-Autor John C. Wright*** , Blogger Theodore Beale (Vox Day)**** und der katholische Hochschuldozent Ken Craven dienen.
Ich selbst liebe und verehre den 'Professor' und sein Werk. Dennoch werde ich es mir jetzt nicht so leicht machen, und ganz einfach die Briefe Tolkiens zitieren, in denen er auf unmissverständliche Weise seinem Hass auf und seiner Verachtung für den Rassismus und Antisemitismus der Nazis Ausdruck verliehen hat. Ausnahmsweise bin ich in diesem Fall auch einmal der Meinung, dass man das literarische Werk betrachten sollte, ohne auf die Ansichten seines Schöpfers Rücksicht zu nehmen.
Man darf wohl davon ausgehen, dass diese rechtsextremen Tolkienisten nur eine verschwindend kleine Minderheit unter den Bewunderern des ‘Professors’ darstellen. Das bedeutet meiner Meinung nach aber nicht, dass wir übrigen sie als einen Haufen von Wirrköpfen abtun sollten, mit denen man sich nicht ernsthaft auseinandersetzen müsste. Leute wie Stephen Gordon und Holger Apfel versuchen vielleicht wirklich bloß, die Beliebtheit des Herr der Ringe für ihre politischen Ziele auszunutzen, doch die meisten sind ohne Zweifel ehrliche Tolkienliebhaber. Sie fühlen sich offenbar von irgendetwas im Werk des ‘Professors’ angesprochen.

Mein Eindruck ist, dass ein Großteil der deutschen Tolkienfans die Vereinnahmung ihres Idols durch rechte Kreise leider entweder überhaupt nicht wahrnimmt oder ganz einfach zu ignorieren versucht. Andererseits sind viele von ihnen sehr schnell bereit, den ‘Professor’ gegen seine ‘linken’ Kritiker zu verteidigen. Über die Frage des Rassismus im Herr der Ringe sind in der Vergangenheit zwar durchaus kontroverse Diskussionen auf Websites wie herr-der-ringe-film.de oder tolkienforum.de geführt worden. Doch über diesen Einzelaspekt hinaus vermisse ich eine kritische Auseinandersetzung mit der Weltanschauung, die dem tolkienschen Werk zugrundeliegt. Dabei muss es ja Gründe geben, warum sich Leute wie Beale, Craven oder eben Gianluca Casseri ausgerechnet vom Herr der Ringe angezogen fühlen. Und ich denke es sind nicht die berüchtigten "black men like half-trolls with white eyes and red tongues" in der Schilderung der Schlacht auf den Pelennor-Feldern.

Besonders problematisch erscheinen mir in diesem Zusammenhang die Essays von Frank Weinreich – nachzulesen auf seiner Website polyoinos.de. Ich weiß, ich habe hier schon einmal gegen den guten Dr. Weinreich polemisiert, aber nein, ich denke nicht, dass ich eine ungesunde Fixierung auf ihn besitze. Es ist ganz einfach so, dass seine Webpräsenz unter den deutschsprachigen Tolkienisten nicht nur am umfangreichsten, sondern auch am gehaltvollsten zu sein scheint. Und dass er in der deutschen Fangemeinde des 'Professors" einen gewissen Ruf genießt, scheint außer Frage zu stehen. 
Weinreich weist nicht nur alle traditionellerweise gegen Tolkien vorgebrachten Anschuldigungen (Rassismus, Sexismus, Autoritarismus) entschieden zurück, sondern versucht ihn darüberhinaus auch als einen Verfechter von "politischer Freiheit und [...] Pluralismus" , als einen Vertreter der "Ideale der Aufklärung" darzustellen. Auf die Argumente, die er dafür vorbringt, werde ich jetzt nicht eingehen. Das muss auf ein andermal verschoben werden. Allerdings denke ich, dass jedem einigermaßen kritischen Leser und jeder kritischen Leserin Tolkiens ohnehin klar sein sollte, dass dessen Werk Ausdruck einer extrem antiaufklärerischen Weltsicht ist. Vorausgesetzt, man versteht unter Aufklärung den Glauben, dass die Menschen kraft ihrer Vernunft die Welt nicht nur immer besser zu begreifen, sondern auch zum Positiven zu verändern vermögen. Die traurige Ironie besteht darin, dass Weinreich das eigentlich genauso sieht, nur dass es für ihn als ‘Modernitätskritik’ etwas durchaus begrüßenswertes darstellt. Für ihn ist die sogenannte ‘Entzauberung’ der Welt durch den Rationalismus scheinbar der Sündenfall der Moderne, alle gesellschaftlichen und psychologischen Übel der letzten zweihundert Jahre Folge des dadurch hervorgerufenenen ‘Sinnverlustes’. Tolkiens Identifikation des Bösen mit Technik, Industrie und dem planmäßigen Eingreifen in die Geschichte – im Herr der Ringe besonders prägnant verkörpert in der Gestalt des Saruman – kommt seinen eigenen Überzeugungen deshalb sehr entgegen. Es ist darum auch nicht verwunderlich, dass er nicht sehen will, dass eben dies den reaktionären Gehalt von Tolkiens Werk ausmacht. Weinreich hat zwei Essays geschrieben, in denen er die Ansicht vertritt, die Fantasy – insbesondere die tolkiensche – sei eine direkte Nachfahrin der Romantik. Und das ‘Revolutionäre’ der romantischen Dichter sieht er dabei ausgerechnet in deren Wissenschaftsfeindlichkeit, in ihrem Feldzug gegen "Newton, der mit dem Prisma das Licht in seine Farben aufgespalten und den Regenbogen damit entwoben hatte". Einer dieser beiden Aufsätze trägt den Titel Äxte am Stamm der Moderne. Gruselig, wenn man sich vergegenwärtigt, wer im letzten Jahrhundert diese Äxte mit der größten Verve geschwungen hat. Mit den abgeholzten Stämmen wurden die Öfen von Auschwitz und Treblinka befeuert.
Ich möchte Frank Weinreich wirklich nicht zu nahe treten – auch wenn wir in politischen Fragen wohl eher selten einer Meinung wären, halte ich ihn doch für alles andere als einen Rechten –, aber genau diese antimoderne Afterromantik ist es, die meiner Meinung nach für die faschistoiden Tolkienisten die Anziehungskraft von Herr der Ringe und Silmarillion ausmacht. Nicht zufällig polemisieren auch Theo Beale und John C. Wright mit Vorliebe gegen die Wissenschaft. Von den Evola-Jüngern ganz zu schweigen. Das Hauptwerk des ‘Operetten-Okkultisten’, wie Umberto Eco ihn einmal genannt hat, heißt nicht ohne Grund Rivolta contro il Mondo Moderno (Revolte gegen die moderne Welt).

Wenn wir Tolkien sowohl gegen eine Vereinnahmung von rechts als auch gegen eine undifferenzierte Verdammung von links verteidigen wollen, dann sollten wir nicht gerade seine reaktionärste Seite als progressiv feiern! Die einzig richtige Antwort auf die faschistoiden Tolkienisten besteht in einer kritischen Auseinandersetzung mit dem ‘Professor’, die nicht davor zurückschreckt, ihn dort als Reaktionär zu brandmarken, wo er sich ein solcher erweist.


Eine Bemerkung zum Abschluss: Ich habe keine Ahnung, wie eng die nationalen Tolkiengesellschaften miteinander verbunden sind. Aber angesichts der Tatsache, dass ihre italienische Schwesterorganisation allem Anschein nach eng mit rechtsextremen Kreisen verflochten ist, frage ich mich doch, ob die deutsche Tolkiengesellschaft sich in dieser Frage nicht einmal offiziell zu Wort melden sollte.


* Gemeint ist doch wohl Val Lewton.
** Der entsprechende Eintrag scheint nicht mehr zu existieren.
*** In der SF&F-Community machte Wright erstmals 2009 mit homophoben Hasstiraden von sich Reden. Hal Duncan, Autor von The Book of All Hours, reagierte mit einem ebenso eloquenten wie intelligenten Offenen Brief . Wer mal wieder richtig Kotzen will, braucht sich nur ein bisschen auf dem Blog des gottesfürchtigen Mannes umzuschauen: Dort erfährt er oder sie erhellendes über die Verbrechen des Feminismus, kann Johns Kreuzzugspredigten lauschen oder sich gleich Down the Slippery Slope to Sodom geben, einen allgemeinen 'Untergang des christlichen Amerika' - Sermon, der ein gutes Beispiel für die psychische Verfasstheit des US-Faschismus abgibt.
**** Ich habe hier schon vor einiger Zeit meine Meinung über das Arschloch 'Theo' dargelegt. 

1 Kommentar:

  1. „Wie in vielen vergleichbaren Fällen wurde auch hier sofort betont, der Täter sei ein ‚introvertierter Einzelgänger‘ und ‚klassischer einsamer Wolf‘ gewesen. Als Psychogramm Casseris mag dies zutreffen. [...] Dennoch führt diese Konzentration auf die individuellen Spinnereien des jeweiligen Rassisten {ob gewollt oder ungewollt} stets dazu, von dem allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Kontext abzulenken, in dem diese Verbrechen verübt werden. Ein echtes Paradebeispiel hierfür war die Berichterstattung über den Prozess gegen den norwegischen Terroristen und Massenmörder Anders Breivig.“

    Well ranted. Ich finde dieses ständige Gerede à la „Er kann kein Fascho sein, er hat kein kohärentes Weltbild“ ja verräterisch ohne Ende, denn eigentlich könnte man wissen, dass rechtsradikale Weltbilder nie kohärent sind, sondern lediglich „ein vages Referenzsystem, eine Aura gleichsam von ebenso ungewissen wie emotionell geladenen Ideen-Assoziationen“ (Jean Améry). Aber indem man von den Faschos Kohärenz im Denken fordert und all denjenigen, die diese nicht aufweisen können, die politische Motivation abspricht, kann man die Zahl der Faschos natürlich auf ungemein beruhigende Weise verkleinern ...

    AntwortenLöschen